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Rausch, Regen und Riesengaudi: Bis Sonntagabend kamen gut eine Million Besucher zum Altstadtringfest, um den 850. Geburtstag der Stadt München zu feiern. Die Mitglieder der Rokoko-Gruppe "Freunde von Schleißheim" Sonja Linzner (links) und Isabell Bogner zeigen wie man sich im 18. Jahundert in München kleidete.
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Die Münchner Moritäterinnen erzählen im Tal in traditionellen Kostümen Geschichten von Liebe und Leid und bewegen die dabei zum einen die Herzen ihrer Zuschauer und zum anderen Urgroßvaters Drehorgel.
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Die Süddeutsche Zeitung hat am Sonntag eine Sonderausgabe herausgebracht, die nicht nur die Besucher des Festes interessiert.
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Ritter in Rüstungen und Männer in mittelalterlichen Kostümen erinnern im Tal an die Stadtgründung vor 850 Jahren.
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Der 850. Stadtgeburtstag hat allein am Samstag 850.000 Besucher angelockt. Gefeiert wurde bis in die Morgenstunden auf einem der größten Stadtfeste, die es je in Deutschland gab.
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Eine Artistin stürzt sich während der München Revue des italienischen Performancekünstlers Valerio Festi auf dem Odeonsplatz von der Fassade der Theatinerkirche.
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Kurz vor Beginn der München-Revue auf dem Odeonsplatz nimmt Oberbürgermeister Ude Geburtstagsgrüße aus dem Weltall aus dem All entgegen. Der Amerikaner Gregory Chamitoff von der Raumstation ISS wird auf der Großleinwand eingeblendet: "Ihnen allen da unten Happy Birthday und viel Freude", sagt er, "München erstrahlt heute heller denn je."
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Vom Regen, der am späten Abend immer wieder einsetzt, lassen sich die Besucher nicht abschrecken. Manche Künstler beziehen den Regen sogar einfach mit in ihre Show ein.
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Die "Firebird"-Show ist nicht ganz ungefährlich. Die Spur ist nicht abgesperrt und die ohnehin zu enge Sonnenstraße hoffnungslos überfüllt. Ausgedacht hat sich diese spektakuläre Performance die Theatergruppe Titanick, die 1990 von Künstlern aus Münster und Leipzig gegründet wurde. Seitdem tourt das Theater durch inzwischen 18 Länder der Welt.
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Die experimentelle Elektro-Band "Chicks in Speed", deren Mitglieder einst in München Kunst studierten, verwandeln den Wittelsbacher Platz ab 23 Uhr in eine wilde Open-Air-Party.
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Schon 2007 wollte Tim Lobinger in seiner neuen Heimat ein Schauspringen mit internationalen Kollegen organisieren. Nun, anlässlich des 850. Stadtgeburtstages, hat es endlich geklappt. Doch Lobinger, der in München lebt, scheitert an 5,70 Metern, Lars Börgeling dagegen schafft diese Höhe und gewinnt den Schaukampf.
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Die Wissenschaftsmeile auf dem Marstallplatz: Die "Formula student" ist eine Rennserie, in der Studenten aus aller Welt mit selbstgebauten Wagen teilnehmen.
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Schon am frühen Nachmittag strömen die Menschen zum Altstadtringfest. Die Münchner bummeln über die zehn Stationen entlang des sieben Kilometer langen Altstadtrings. bei Straßentheateraufführungen, Musikbühnen, Sportmöglichkeiten oder Essensständen laden zum Verweilen ein. Sogar ein Riesenrad gibt es.
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Senta hat sich vorher über das Programm informiert. Die zeitgenössische Kunst auf dem Wittelsbacher Platz hat ihr bislang am besten gefallen. Die Münchnerin bleibt noch bis zum Abend auf dem Fest, sie will unbedingt noch ein paar Musikbands sehen.
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München machte seinem Spitznamen "Nördlichste Stadt Italiens" wieder einmal alle Ehre. Pünktlich zum Fest verzogen sich die Wolken und die Sonne begann zu strahlen. Münchens Wirtschaftsreferent Reinhard Wiezorek kommentierte das Wetter in seiner Eröffnungsrede: "Petrus muss ein Münchner sein."
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Diese beiden Männer haben den Ring bereits ganz umrundet - jetzt wird erst einmal Pause gemacht.
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Auf der Strecke um den Altstadtring gibt es an diesem Wochenende noch mehr zu entdecken als sonst. Zum Beispiel diese Wasserskulptur auf dem Odeonsplatz, in der sich die vorbeigehenden Fußgänger spiegeln.
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Und: Was haben die Rahmen mit Musikinstrumenten vor der Residenz zu bedeuten?
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Die vier Jungs aus Italien sind mit Interrail unterwegs. Während des Altstadtringfestes machen sie in München Station. Sie freuen sich besonders auf die Show des italienischen Performancekünstlers Valerio Festi abends auf dem Odeonsplatz.
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Irene (li.) und Elisabeth haben schon fast den Ring komplett umrundet. Ihnen gefällt das Fest. Irene sagt: "Mir fehlt nur ein bisschen die Musik für meinen Geschmack. Warum gibt es auf dem Fest einer bayerischen Stadt keine bayerische Musik?"
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Um 14 Uhr hatte Oberbürgermeister Christian Ude das Altstadtringfest eröffnet: mit einem "Ozapft is".
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Nach und nach strömten immer mehr Münchner in die Innenstadt, um den 850. Geburtstag zu feiern. Die Stadt wurde im Jahr 1158 zum ersten Mal als Villa Munichen urkundlich erwähnt, nachdem Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen, nahe der Mönchssiedlung eine Brücke über die Isar errichtet hatte.
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Wettkampf mit großem Spaßfaktor: Beim "Lederhosen- und Dirndllauf" sprinteten die Teilnehmer über die Sportmeile durch die Innenstadt.
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Für die kleinen Münchner gab es Bayrischkurse für Anfänger in der Dorfschule.
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Auch altes Handwerk gibt es zu sehen: Ein Holzbildhauer arbeitet an einem Hahn.
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Auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus geht es ruhiger zu. Hier wird mit verschiedenen Aktionen der Opfer des Naziregimes gedacht.
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Felix (li.) und Florian studieren beide Geschichte im Nebenfach. Auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus befragen sie die Münchner über die Form des Gedenkens an den Nationalsozialismus in München.
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Diese drei Frauen treffen die letzten Vorbereitungen. Um 17 Uhr begann der Stadtlauf im Hofgarten. Die Strecke: 8500 Meter lang.
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Dort, wo sonst Autos fahren, flanieren die Münchner den sieben Kilometer langen Ring entlang. Es ist viel los, doch gedrängelt wird kaum.
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Zum zweiten der drei großen Stadtgeburtstagsfeiern sind offenbar nicht ganz so viele Menschen in die Innenstadt gekommen, wie die Veranstalter erwartet hatten. Von einer Million Besucher war zuvor die Rede gewesen, doch die Polizei sprach am Nachmittag lediglich von 95.000.
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Gibt es gerade eine interessante Vorführung, spielt eine gute Band oder haben sie Durst, legten die Münchner an einem der Plätze eine Pause ein.
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Bereits um die Mittagszeit spielten die ersten Musikbands, vor allem die jungen Münchner fieberten den Auftritten von Nada Surf, Blumentopf oder Chicks on Speed entgegen, die um 23 Uhr beginnen.
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Gerade erst angekommen auf dem Altstadtringfest, blicken sich diese beiden Münchner erst einmal neugierig auf dem Wittelsbacher Platz um.
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Und so mancher ließ sich von dem ganzen Trubel überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.
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(sueddeutsche.de/sonn)