Schon wieder haben brutale Uhrenräuber mitten in der Münchner Innenstadt zugeschlagen und sind danach mit einem Motorrad geflohen. Obwohl der Münchner Polizei immer wieder Fahndungserfolge gegen die offenbar gut organisierten „Scippatori“ meist süditalienischer Herkunft gelingen, will die Serie der Überfälle nicht abreißen. Am Dienstagabend gab es sogar zwei Opfer bei einer Attacke.
Gegen 22.40 Uhr waren die beiden 59 und 54 Jahre alten Düsseldorfer in der Kardinal-Faulhaber-Straße in der Altstadt unterwegs, als plötzlich ein Unbekannter den Älteren der beiden von hinten zu Boden stieß. Der Täter versuchte, die Rolex-Armbanduhr gewaltsam vom Handgelenk seines Opfers zu reißen.
Als der 54-Jährige zu Hilfe kommen wollte, kam es laut Polizei zu einem größeren „Gerangel“. Auch die Armbanduhr vom Handgelenk des 54-Jährigen wollte der Täter an sich reißen. In beiden Fällen scheiterte der Angreifer. Die Beute wäre enorm gewesen: Nach Polizeiangaben handelte es sich um besonders wertvolle Chronografen – die „Rolex Daytona Paul Newman“. Für eine derartige Uhr muss man einen sechsstelligen Betrag hinblättern.
Der Angreifer flüchtete in Richtung Promenadeplatz. Dort wartete bereits ein weiterer Täter auf einem Motorrad. Beide rasten in Richtung Pacellistraße/Lenbachplatz davon. Der 54-Jährige und der 59-Jährige erlitten leichte Verletzungen durch den Überfall. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung ergab keine Hinweise auf die Täter.
Der Angreifer soll zwischen 23 und 33 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß sein. Der schlanke Mann soll helle Haut und eine schmale Nase haben. Die Opfer erinnern sich an leicht hervorquellende Augen, leichte Augenränder und einen dunkelblonden, dünnen, „fransigen“ Vollbart. Er trug eine weite Jogginghose, ein langärmeliges Oberteil und eine Kappe. Sein Komplize hatte einen Motorradhelm auf.
Die Ermittler vom Kommissariat 21 der Münchner Kriminalpolizei suchen Zeugen, denen im Bereich Kardinal-Faulhaber-Straße, Promenadeplatz, Pacellistraße und Maffeistraße Verdächtiges aufgefallen ist. Die Tat vom Dienstag ist bereits der siebte derartige Überfall in diesem Jahr. Die Täter beobachten ihre Opfer genau, ehe sie gezielt zuschlagen. Ob es sich um Angehörige einer einzigen Bande handelt, ist offen.