Altstadt:Park mit Bach

Altstadt: Durch die Herzog-Wilhelm-Straße könnte wieder ein Stadtbach fließen.

Durch die Herzog-Wilhelm-Straße könnte wieder ein Stadtbach fließen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Pläne für einen Grünstreifen an der Herzog-Wilhelm-Straße

Von Julian Raff, Altstadt

An sich böte sich die Herzog-Wilhelm-Straße für Fußgänger und Radfahrer als ruhige, grüne Parallele zur Sonnenstraße an, wäre der parkartige Grünstreifen in ihrer Mitte nicht durch Zäune und parkende Autos verrammelt und zudem arg verwahrlost. Ob und wann hier der renaturierte Stadtgrabenbach durch einen Park fließen kann, ist noch nicht abzusehen. Eine Reihe von Veranstaltungen im kommenden Jahr soll das Projekt aber öffentlich zur Diskussion stellen und das Potenzial des Straßenabschnitts zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Josephspitalstraße aufzeigen.

Ein Arbeitskreis aus Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel, Münchner Forum, Green City und anderen Initiativen plant eine Aktionswoche im Juli 2019. Dabei soll, neben Studentenentwürfen für den Park, hauptsächlich das Projekt vorgestellt werden, einen Teil des westlichen Stadtgrabenbachs aus seinem vier Meter tiefen Kanal an die Oberfläche zu holen. Ein Bozener Ingenieurbüro hat dazu im Auftrag von Green City eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese zeigt, wie der Hauptstrom mit seinen gut 3000 Litern pro Sekunde Turbinen antreiben könnte, mit deren Strom rund 70 Liter pro Sekunde an die Oberfläche gepumpt- und 300 Meter weiter nördlich wieder nach unten geleitet werden. Es würden kaum Energie- und Abwasserkosten anfallen. Die Möglichkeiten für Kultur und Freizeit sollen mit Konzerten, Kunstaktionen und einem Dîner en Blanc durchgespielt werden. Planschbecken und Liegestühle könnten derweil auch ohne Bach zum Ausruhen und Abkühlen einladen.

Freitag, 13. September 2019, haben die Organisatoren schließlich zum "Parking Day" ausgerufen: Stellplätze werden vom Kreisverwaltungsreferat gesperrt und können von Anwohnern oder lokalen Einrichtungen umgestaltet werden, um deren Vorstellungen vom künftigen Platz darzustellen. Gedacht sind die Aktionswoche und Parking Day als Vorlauf für eine "Sommerstraße" im Jahr 2020, also eine mehrwöchige Umnutzung. Der Arbeitskreis rechnet für 2019 mit Projektkosten von 10 000 Euro, ein Viertel davon soll aus dem BA-Budget fließen, der Rest ist beim Programm "Bürgerinnen und Bürger gestalten ihre Stadt" beantragt.

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