Altstadt:Eingebrochener Bagger sorgt für lange Staus und gesperrte Tramlinien

Umgestürzter Baubagger

Der umgestürzte Baubagger liegt in einer Baugrube neben der Sonnenstraße.

(Foto: dpa)
  • Direkt an der Sonnenstraße ist am Donnerstag ein Bagger auf einem Baustellengelände in eine Baugrube gestürzt.
  • Die Bergung ist schwierig, sie wird bis zum Sonntag dauern und den Verkehr stark beeinträchtigen.
  • Polizeisprecher Christoph Reichenbach hat deshalb einen dringenden Rat an die Münchner: "Nicht mit dem Auto in die Innenstadt fahren!"

Von Martin Bernstein

Zweifelnde Blicke der Fachleute von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gehen nach oben. Aber nicht etwa der Regen ist es, der die Bergung des an der Sonnenstraße in ein Untergeschoss eingebrochenen Baggers so schwierig macht, es sind die Zugdrähte, an denen die Tram-Oberleitungen befestigt sind.

Denn um die abgestürzte, 57 Tonnen schwere Baumaschine heraushieven und abtransportieren zu können, ist ein Spezialkran der Gräfelfinger Firma Schmidbauer nötig. Dieser wiederum wiegt stolze 100 Tonnen und braucht entsprechend viel Aufstellfläche.

Wenn die Befestigungsdrähte abmontiert oder umgehängt werden müssen, dann bedeutet das auch: Nicht nur die zum Stachus führenden Spuren der Sonnenstraße sind dann gesperrt, auch die Trambahnlinien 17 und 18 können in diesem Abschnitt nicht mehr fahren, die Straßenbahnhaltestelle Stachus wäre dann verwaist. Sprecher Matthias Korte empfahl am Freitagnachmittag dringend, sich auf der Internetseite der MVG oder per Twitter über Streckensperrungen zu informieren.

Denn so viel stand bereits am Freitagmittag fest: Die Bagger-Bergung wird noch bis zum Sonntag dauern. Erst wenn die hoch über der Straße gespannten Drähte abgebaut sind, kann der riesige Bergekran aufgestellt werden. Die eigentliche Bergung kann danach am Samstagmorgen beginnen und wird wohl den gesamten Tag über dauern.

Polizeisprecher Christoph Reichenbach hat deshalb einen dringenden Rat an die Münchner: "Nicht mit dem Auto in die Innenstadt fahren!" Bereits mit Beginn der Sperrung der Sonnenstraße am Freitagmittag bildete sich auf dem Altstadtring ein langer Rückstau zwischen Sendlinger Tor und Isartor. Die Autos, die an der Hauptfeuerwache über eine schmale Nebenstraße zur Lindwurmstraße gelotst wurden, kamen nur im Schritttempo voran.

Im Feierabendverkehr verschärfte sich die Situation.

Warum der Bagger am Donnerstag durch die Betondecke brach, ist Gegenstand von Ermittlungen der Kriminalpolizei. Der Baggerführer war leicht verletzt worden.

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