Alpenverein:Höllentalangerhütte wird auf Praterinsel aufgebaut

Viele Bergfreunde haben der alten Höllentalangerhütte im Wettersteingebirge nachgetrauert, als sie im September 2013 abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt wurde. Doch jetzt entsteht das Original aus dem Jahr 1894 wieder neu. Im Wäldchen des Grundstücks des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf der Praterinsel errichten Zimmerer derzeit die ursprüngliche Blockhütte ein zweites Mal. "Zum ersten Mal in der Geschichte des Alpenvereins wurde mit der Höllentalangerhütte eine Alpenvereinshütte komplett abgerissen und wieder neu aufgebaut", sagt Friederike Kaiser vom DAV. Sie soll die neue Attraktion beim Haus des Alpinismus werden, im kommenden Frühjahr werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Wie sehr sich die bei Bergsteigern und Wanderern beliebte Hütte im Lauf der Jahre verändert hatte, wurde erst bei den Abbrucharbeiten im schmalen Höllental auf 1387 Metern Höhe sichtbar. Der eigentliche Urkern der Blockhütte war vollständig in das mehrmals erweiterte Gebäude integriert. "Ursprünglich war die Hütte ein sechs Mal sieben Meter großer Blockhausbau", sagt Günther Manstorfer, Vorsitzender der DAV-Sektion München. Im Erdgeschoss gab es ein Matratzenlager für zehn Leute, einen Ofen, einen Schrank, Tische und Bänke. Unterm Dach konnten weitere 20 Alpinisten schlafen, im Keller lagerte das Bier. Schon bald wurde das Häuschen zu klein für die vielen Gäste, es wurde erweitert, seit Mitte der Zwanzigerjahre gab es rund 100 Schlafplätze. Im vergangenen August wurde die neue Höllentalangerhütte an gleicher Stelle wie die alte eröffnet.

© SZ vom 17.06.2016 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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