Mit der Erfindung der Lithografie löste Alois Senefelder zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine medientechnische Revolution aus, wofür ihm die Münchner 1877 posthum ein Denkmal am Sendlinger-Tor-Platz setzten, Senefelders langjährigem Wohnort. Allerdings musste die Bronzebüste des Münchner Künstlers Julius Zumbusch 80 Jahre später der autogerechten Verkehrsplanung weichen und wurde am Marsplatz (Maxvorstadt) aufgestellt. Dort steht sie seither etwas verloren auf einem unattraktiven Grünstreifen, wacht aber auch über ein benachbartes Berufsbildungszentrum für Druck, Mediengestaltung, Fotografie und Buchbindetechnik, das ebenfalls Senefelders Namen trägt.
Das Kulturreferat wertet diesen fachlichen Bezug höher als die Sichtbarkeit fürs breite Publikum und lehnt daher eine Rückkehr an den Sendlinger-Tor-Platz ab, wie ihn die Bezirksausschüsse der Ludwigs- und Maxvorstadt angeregt hatten. Um den Zusammenhang für Passanten gestalterisch zu unterstreichen und zugleich den Auszubildenden ihren Namenspatron näher zu bringen, schlägt das Referat ein betreutes Schulprojekt zur besseren "Sichtbarmachung" des Denkmals vor. Als Partner stehen das städtische Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur bereit, sowie die Geschichtswerkstatt Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt. Mit dieser und der BA-Antragstellerin Beate Bidjanbeg (SPD) hatte sich das Referat zuvor abgestimmt.
Dennoch zeigte sich der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt in seiner Gänze unzufrieden mit der Entscheidung und verweist auf den stadtteilübergreifenden Konsens zur Rückversetzung des Denkmals.