Aller guten Dinge:Mehr Weitblick

Bewegen, genießen, lernen - drei Tipps für Körper, Geist und Seele. Wir empfehlen Radeln in der Oberpfalz, "The Corona Cookbook" und Lehrbücher für fortgeschrittene Klavierspieler.

Von SZ-Autoren

Bewegen: Radeln ohne Risiko

Aller guten Dinge: Die Oberpfalz ist nicht nur hübsch anzuschauen, viele Gewässer laden zum Baden und Schwimmen ein, und es gibt auch in Natur und Kultur viel zu entdecken.

Die Oberpfalz ist nicht nur hübsch anzuschauen, viele Gewässer laden zum Baden und Schwimmen ein, und es gibt auch in Natur und Kultur viel zu entdecken.

(Foto: Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald)

Noch vor wenigen Wochen musste man Mitterteich meiden. Die Oberpfälzer Stadt und der umliegende Landkreis Tirschenreuth waren aufgrund eines hochinfektiösen Starkbierfestes ("Superspreader") das in ganz Deutschland am schlimmsten von Corona betroffene Risikogebiet. Das klingt nun nicht gerade einladend. Und doch gibt es gute Gründe, sich in die dereinst abgeriegelte, nun wieder zugängliche Region zu besuchen, am besten sportlich mit Pedalantrieb auf den Wegen der neuen Oberpfälzer Radl-Welt. Inmitten dieses erst 2020 eröffneten Radwegenetzes mit einer 500 Kilometer langen Hauptroute ragt 20 Meter hoch die "Himmelleiter" empor, die zu erklimmen Besucher bereits als "Idealen Workout" gepriesen haben. Dieser Holzturm bietet einen feinen Panoramablick auf die Tirschenreuther Teichpfanne, das bereits im Mittelalter angelegte "Land der 1000 Teiche", ein 2000 Hektar großes Mosaik aus grünen Wasseraugen. Die Oberpfalz ist nicht nur hübsch anzuschauen, viele Gewässer wie die Sandoase Bruck laden zum Baden und Schwimmen ein, und es gibt auch in Natur und Kultur viel zu entdecken - die neue Radl-Welt fasst dies auf einzelnen Teilabschnitten in sechs Erlebniswelten zusammen, zum Beispiel "Zoigl und Fisch" bei Neustadt an der Waldnaab, "Genuss und Kultur" bei Weiden und "Sagen und Geschichten" bei Pfreimd. Weitere Informationen und Streckenprofiel auf www.oberpfaelzerwald.de. Michael Zirnstein

Genießen: Goldene Corona-Milch

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Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Corona-Krise auch ihr eigenes Kochbuch hervorbringen würde. Nun ist es da - und ist einerseits ein typisches Kind seiner Zeit und zugleich in jeder Hinsicht anders als andere Kochbücher. Typisch ist "The Corona Cookbook" dahingehend, dass es schnell, improvisiert und in Bild und Text mitunter unprofessionell wirkt. Besonders die Qualität der Bilder gleicht selten der Hochglanzqualität einer klassischen Food-Fotografie. Untypisch sind die Autoren. Der Architekt, Designer und Autor Markus Miessen und die Designerin Lena Mahr haben mit Hilfe eines virtuellen Aufrufs die Lieblingsrezepte von mehr als 100 Künstlern, Kuratoren, Sammlern, Schauspielern, Schriftstellern und weiteren kreativen Köpfen in dem Buch versammelt und diese zu "self-made chefs" erklärt. Und noch etwas ist ungewöhnlich: Das Buch gibt es als PDF kostenlos zum Download (http://adobe.ly/3fvC1Vz). Kulinarisch reicht die Palette von deutschen Klassikern wie Schweinsbraten mit Knödel und Bayrisch Kraut (von Tobias Rehberger) über ein "Workshop Korma" von Kristin Heil bis hin zum Schokoladenkuchen (von Julia Stoschek) und einer ayurvedischen "Goldenen Milch" (von Max Vallot). Evelyn Vogel

Lernen: Für Fingerfertige

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Als es mit der Corona-Vereinsamung los ging, stellte die SZ-Extra-Redaktion Klavierschulen für die vor, die das Instrument lernen wollen. Natürlich gibt es aber auch für Fortgeschrittene Berge von Lehrbüchern und Literatur. Vier Tipps: Wer etwas sucht, was virtuos aussieht, aber gar nicht so schwer ist, sollte sich dem Boogie Woogie widmen. Mit "The Real Blues 'n Boogie Buch" (ConBrio) von Herbert Wiedemann und Christian Willisohn, einem der herausragenden Vertreter des Fachs, kriegt man den Bogen schnell heraus. Ordentlich etwas hermachen kann man auch, wenn man die halbe Musikgeschichte locker in die Tasten fließen lassen kann. "Susi's Bar Piano" von Susi Weiss (Edition Dux) liefert in sechs Bänden (es gibt auch noch Zwanzigerjahre-Chansons, Siebzigerjahre-Rock, Weihnachtslieder und Quadro-Nuevo-Bearbeitungen von ihr) leicht spielbare, aber geschmack- und wirkungsvolle Arrangements dafür. Bereits ein Klassiker ist Jürgen Mosers "Rock Piano" (Schott) als Lehrbuch für angehende Keyboarder, das - Stand 1982 - in die Grundlagen des professionellen Pop- und Rock-Spiels einführt. Wer eine echte Herausforderung sucht, ist bei Mark Levines "Das Jazz Piano Buch" (advance music) richtig. Hat man das drauf, was da in 23 Kapiteln ausgebreitet wird, kann man problemlos bei jeder Jam Session in einem Jazzclub mitspielen. Oliver Hochkeppel

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