Süddeutsche Zeitung

Allee Café 7:Frühstücken in der Idylle von Nymphenburg

Das Allee Café 7 liegt inmitten der wunderschönen Hirschgartenallee, die Gäste sitzen entspannt im Grünen. Denn hier geht es gemächlich zu.

Von Camilla Kohrs

Während sich in der Münchner Innenstadt die Touristen stapeln und sich im Englischen Garten Handtuch an Handtuch reiht, geht es in Nymphenburg gemächlich zu. Mitten in dieser städtischen Idylle, zwischen Bäumen und Familienhäuschen, liegt die grüne Terrasse des Allee Café 7. Selbst die Wespen halten sich hier höflich zurück.

Seit etwas mehr als zwei Jahren gibt es das Frühstückcafé in der Hirschgartenallee, das nicht etwa nach seiner Hausnummer (das ist die 24), sondern nach dem Nachnamen der Betreiber benannt ist. Edgar und Marvin Sieben führen das Café im Familienbetrieb: Vater Edgar arbeitet schon lange in der Gastronomie, Sohn Marvin war vorher Elektriker.

Was gibt's da und was kostet's?

Das Beste gleich vorweg: Für das Frühstück im Allee Café 7 muss man nicht einmal früh aufstehen. Bis 17 Uhr arbeitet der Koch, das Café schließt eine Stunde später. Es kann jedoch sein, dass einige Zutaten schon vor Küchenschluss ausgehen - je nachdem wie viel an dem Tag los ist. Und gerade am Wochenende ist das ganz schön viel: Wer auf der Terrasse frühstücken will, sollte deswegen unbedingt einen Tisch reservieren. Teilweise bildet sich zur besten Brunchzeit (12 Uhr!) sogar eine kleine Schlange an der Gartenpforte.

Der Gast kann zwischen Waffeln (ab 5,60 Euro), extrem üppig belegten Kartoffelbroten und Sandwiches (ab 5,20 Euro) oder Frühstückskombinationen wählen. Besonders zu empfehlen ist das schön angerichtete Frühstück "Verona" mit Tomate-Mozzarella, Parmaschinken, Eiern und Obstalat (12,60 Euro) oder das "Knaller Frühstück" mit selbstgemachten Laugenserviettenknödeln, kombiniert mit Speck und Eiern (10,80). Vegetarier können den Speck gegen Gemüse tauschen. Für den kleineren Geldbeutel empfiehlt sich das "Alleecafé Start", das klassische Croissant-mit-Marmelade-und-Kaffee-Frühstück (6,20 Euro). Das ist ein Sparangebot, wenn man bedenkt, dass ein Kaffee alleine schon 3,20 Euro kostet. Dafür besteht er aus drei verschiedenen Bohnen.

Allen, die keinen Vanillejoghurt mehr essen, weil er oft zu künstlich schmeckt, seien besonders die Müslis ans Herz gelegt. Hier wird nämlich ein wunderbar unaufdringlich schmeckender Vanillejoghurt kombiniert mit Apfelkompott, Blütenhonig und Dinkelknuspermüsli (4,40 Euro) oder mit frischem Obst, Cornflakes, Müsliflocken, Sahne, Zimt und Orangensaft.

Egal, was man sich bestellt: Die Portionen sind groß. Fast schon zu groß, die Karte lädt nämlich geradezu dazu ein, verschiedene Gerichte zu kombinieren. Man sollte also genug Freunde mitbringen, um möglichst viel probieren zu können. Eine unterhaltsame Begleitung oder ein gutes Buch braucht man schon deswegen, weil gerade zu den Stoßzeiten das Essen und der Service etwas länger auf sich warten lässt. In Nymphenburg geht's eben gemütlicher zu.

Wer geht dahin?

Jeder, der sich die doch etwas gehobeneren Preise leisten kann. Studenten bringen ihre Großeltern mit, der Ladenbesitzer aus der Nachbarschaft seinen Hund. Familien suchen sich einen ruhigen Tisch auf der Terrasse neben der Hecke und Freunde in ihren ersten Berufsjahren sitzen zusammen auf den Holzbänken, unterhalten sich ausgiebig und trinken dazu eine Ingwer Soda, eine selbstgemachte Ingwerlimonade mit Minze (4,20 Euro).

Nach dem Frühstück auf der Terrasse lohnt sich noch ein Blick ins Innere. Leider kommt auch dieses Geschäft nicht ohne die typischen Motivationssprüche an den Wänden - "Kuchen macht nicht dick, er zieht nur die Falten glatt" - und Vanilleduftstäbchen auf der Toilette aus. In dem kleinen, liebevoll gestalteten Ladencafé aber verkaufen die Betreiber ausgesuchte Weine, Sirup und Kaffee. Außerdem werden dort Kuchen (Stück 3,80 Euro) präsentiert, die Edgar Sieben schon seit Marvins Kindheit backt.

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