Allach/Untermenzing:Zu wenig Radlparkplätze

DB und Stadt streiten um die Zuständigkeit an den Bahnhöfen

Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, spart Sprit, schont die Umwelt. Praktikabel ist das jedoch nur, wenn auch ausreichend Abstellplätze für die Fahrräder zur Verfügung stehen. Daran aber mangelt es an den S-Bahnhöfen Karlsfeld, Allach und Untermenzing. Zusätzliche Fahrradparkplätze, wie vom örtlichen Bezirksausschuss gefordert, gibt es wohl trotzdem vorerst nicht.

Grund ist ein seit Jahren schwelender Zuständigkeits- und Finanzierungsstreit zwischen der DB AG und der Stadt München. Die Stadt ist der Ansicht, dass Radständer an reinen S-Bahnhöfen ohne U-Bahn-Anschluss vorwiegend Bahnkunden zugute kommen und sich die Bahn oder der Freistaat bei der Errichtung neuer Anlagen zumindest "angemessen" beteiligen müssten. Die Bahn hingegen sieht die Verantwortung dafür seit einigen Jahren alleine bei der Stadt und verlangt auf bahneigenen Flächen für Radabstellanlagen sogar Miete. "Letztlich", schreibt das Baureferat an Allachs Lokalpolitiker, "wälzt die DB AG eine Serviceleistung, von der überwiegend ihre S-Bahnkunden profitieren, auf die Stadt ab." Wie lange der Streit noch andauert, ist offen. Das Planungsreferat ist zwar im Gespräch mit der Bahn und dem Freistaat Bayern. Bislang allerdings ist eine einvernehmliche Lösung nicht in Sicht.

Der Bezirksausschuss will sich mit dieser Antwort nicht zufriedengeben. "Der Leidtragende dieses Zuständigkeitszwists", sagt Stefanie Martin (CSU), "kann nicht der Bürger sein." Notfalls müsse die Stadt die Errichtung zusätzlicher Fahrradabstellplätze als freiwillige Leistung übernehmen.

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