Süddeutsche Zeitung

Allach/Untermenzing:Trainieren auf Kunstrasen

Neuer Platz für die Fußballer des TSV München-Allach 1909

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Der "TSV München-Allach 1909 Fußball" kann aufatmen: Der Spielbetrieb an der Enterstraße ist gerettet. Nach der Kommission für Zuschuss- und Belegungsfragen des Referats für Bildung und Sport hat auch der Bezirksausschuss einem Zuschuss für den Neubau eines Kunstrasenplatzes nach den Münchner Sportförderrichtlinien zugestimmt. Damit erhält der Fußballverein 157 500 Euro an Investitionszuschuss und gegebenenfalls ein zinsloses Darlehen in Höhe von 52 500 Euro von der Stadt.

Die Kicker steckten in argen Nöten. Weil die bestehenden Rasenplätze zusehends abgenutzt sind, seien die Plätze bei schlechter Witterung kaum noch bespielbar, sagt der Zweite Vereinsvorstand und Trainer der U 10, Farhid Habibi. Ein einheitliches und kontinuierliches Training sei für die 18 Jugend- und bis zu fünf Erwachsenenmannschaften kaum mehr zu gewährleisten. Bei Regen und Schnee stünden die Sportler auf aufgeweichten Böden und im Schlamm. Deswegen habe man schon Trainingseinheiten in Untermenzing angemietet, doch der Verein könne sich das finanziell nicht mehr leisten. Die Folge: Die Jugendlichen wanderten ab oder gingen gleich zu den reicheren Vereinen und Bezirkssportanlagen nach Moosach, Karlsfeld und Dachau. "Wir müssen unbedingt attraktiver werden", sagt Habibi.

Noch beträgt der Jugendanteil des Vereins mit seinen knapp 460 Mitgliedern, darunter 360 aktiven, 64 Prozent. Mit dem "TSV München-Allach 1909" - mit mehr als 1900 Mitgliedern einer der größten Sportvereine im Münchner Nordwesten - hat der Verein außer dem ähnlichen Namen nichts mehr zu tun. Im Jahr 2000 spaltete sich die Turn- und Handballabteilung von den Fußballern ab - seitdem sind beide eigenständige und autarke Vereine. "Wir sind einer der wenigen Traditionsvereine, bei denen die Mitglieder noch alles selbst machen und einbringen", sagt Habibi.

Die Fußballer verfügen über ein Hauptspielfeld, einen Trainingsplatz und eine Vereinsgaststätte auf eigenem Grund. Zusätzlich haben sie noch zwei Spielflächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite gepachtet. Das innenliegende Trainingsgelände soll jetzt ein vollwertiges Fußballgroßfeld mit Kunstrasen werden.

Auf ihm soll weiterhin trainiert werden; es kann dann aber auch als Ausweichplatz für Spiele dienen, wenn es Witterung und Belegungspläne nicht erlauben, den A-Platz mit natürlichem Rasen zu nutzen. An eigenen Mitteln bringt der Verein über Sonderauflagen, Spenden, Sach- und Arbeitsleistungen sowie Kredite 157 000 Euro auf - den gleichen Betrag wie die Stadt München. Auch der Bayerische Landessportverband (BLSV) fördert das Vorhaben über Staatsmittel mit 157 500 Euro.

An Baukosten hat das Bildungs- und Sportreferat 525 000 Euro veranschlagt. Eine durchaus übliche Summe, die auch das Baureferat geprüft hat und für angemessen erachtet.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2016
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