Allach/Untermenzing:"Man dreht am Rad"

Anwohner beklagen ständigen Lärm des Streetballplatzes

Anwohner der Megerlestraße fordern einen Rückbau des erst in diesem Sommer eröffneten Streetballplatzes in der Grünanlage westlich der Straße. "Der Platz wird sehr gut angenommen, aber wenn man bis spät abends dieses Ballgetatsche hört, dreht man am Rad", sagte ein Anwohner in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA). Bereits von dem früheren Spielplatz an dieser Stelle sei an manchen Tagen viel Lärm ausgegangen, doch das nervtötende andauernde "plopp-plopp . . ." vornehmlich zu Zeiten, in denen der Straßenverkehr etwas abgenommen habe und es ruhiger werden könnte, sei unerträglich. Gespielt werde hauptsächlich zwischen 19 und 22 Uhr.

Gegenüber der Terrasse zum Wohnzimmer stünden schon Wertstoffcontainer, derentwegen es laut sei. Und seit der Eröffnung der S-Bahnstation Untermenzing im Jahr 2005 parkten viele Pendler in der Straße, was ständiges Anhalten und Anfahren bedeute. Und jetzt noch der Ballspielplatz: Betroffen seien insgesamt 16 Familien, wobei bei den Nachbarn in den oberen Stockwerken noch mehr Lärm ankomme.

"An unserem Haus kommt nach unseren Messungen ein Schallpegel von 60 Dezibel an", so der Anwohner. Zum Vergleich: Bei einem vorbeifahrenden Auto wären es 67 Dezibel, bei einem Bus 76, in einer Ruhephase seien es 38 Dezibel. Die 60 Dezibel lägen weit über dem in der Lärmschutzverordnung für Sportanlagen erlaubten Wert von 50 Dezibel. Das sei ein deutlicher Verstoß gegen die Richtlinie, die einen umgehenden Rückbau der Sportanlage verlange. Alternativ können sich die Anwohner aber auch den Einbau eines weniger lärmintensiven Belags vorstellen, technische Nachbesserungen im Schallschutz und eine "deutliche" Einschränkung der Nutzungszeit.

Richten soll es jetzt Akim. Das "Allparteiliche Konfliktmanagement in München" ist im Stadtbezirk bereits wegen der Grünanlage an der Servetstraße tätig. Schon seit Jahren beschwert sich ein dortiger Anwohner über lärmende Jugendliche in der Anlage, die auch ihren Müll liegen ließen. Akim, das immer dann vermittelnd eintritt, wenn gegensätzliche Interessen aufeinanderprallen, will an der Megerlestraße gemeinsam mit der Abteilung Gartenbau des Baureferates eine für alle Seiten akzeptable Lösung finden. Eingebunden werden will dabei auch der Unterausschuss "Familie, Bildung und Soziales", weil er seinerzeit die Streetball-Anlage unterstützt und befürwortet habe.

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