Allach/Untermenzing:Kinder verbessern ihr Viertel

Grundschüler präsentieren Liste mit Forderungen an die Politiker

Zu schmale und zu enge Wege und Gehsteige, auf denen keinesfalls auch Autos parken sollen - oder die Bürgersteige müssen dafür verbreitert werden. So lautet eine der Feststellungen, die Schüler aus den Klassen 3 a und 3 b der Grundschule an der Eversbuschstraße gemacht haben. Der Stadtteil aus Kindersicht: Zusammen mit dem Kreisjugendring München-Stadt (KJR) hatten sich die Grundschüler im April aufgemacht, um Teile ihres Stadtviertels "auf Herz und Rampen", sprich Barrierefreiheit, zu testen. Die Mädchen und Buben probierten dabei auch selbst aus, wie es ist, in einem Rollstuhl, blind oder sehbeeinträchtigt im Alltag zurechtzukommen. Und sind dabei auf allerlei Mängel gestoßen, die auch die Erwachsenen interessieren dürften.

So gebe es an der Bushaltestelle Franz-Nißl-Straße kein Blindenleitsystem und keine Markierung, wo die vorderste Bustür zu finden ist, heißt es in den beiden säuberlich in Handschrift verfassten Briefen der Kinder an den Bezirksausschuss. Und an der Zaunerstraße gebe es nicht mal eine blindengerechte Ampel. Auch sei die Ampelphase Vesaliusstraße/Franz-Nißl-Straße zu kurz, und es fehle an Rampen. So komme man nicht zur Bäckerei an der Ludwigsfelder Straße hoch. In der Nähe der Lidl-Filiale grenze ein zu hoher Bordstein Rollstuhlfahrer aus, wie überhaupt im ganzen Stadtteil die Gehwege für einen sicheren Übergang abgeflacht werden sollten, finden die Kinder. Sie bemängeln auch, dass im S-Bahnhof der Spalt zwischen S-Bahn und Bahnsteig zu groß sei. Und die Autos in der Eversbuschstraße sollen langsamer fahren, wünschen sich die Kinder.

"Können Sie bitte die Sachen, die wir aufgeschrieben haben, verbessern", endet der Brief der Klasse 3 b an die Stadtviertelvertreter. Diese leiten die Anliegen der Kinder jetzt an das Baureferat, das Kreisverwaltungsreferat und die zuständige Polizeiinspektion weiter.

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