Allach/Untermenzing:Finanzierung gesichert

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Die Demenz-Beratungsstelle "Wohlbedacht" engagiert sich künftig bundesweit

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Die Beratungsstelle des Vereins "Wohlbedacht - Wohnen für demenziell Erkrankte", spezialisiert auf seltene Demenzerkrankungen, kann ihre Arbeit in den kommenden fünf Jahren fortsetzen und weitet sie auf das Bundesgebiet aus. Getragen werde sie neben dem Verein mit Sitz in Allach von der Josef- und Luise-Kraft-Stiftung und der Willi-Gross-Stiftung, heißt es in einer Pressemitteilung. Gegründet worden war die Beratungsstelle 2016 mit Förderung des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege als Modellprojekt.

Die Beratungsstelle ist Ansprechpartnerin für Menschen mit seltenen Demenzerkrankungen, deren Angehörige sowie für medizinische, pflegende und beratende Fachkräfte und Institutionen. In der Regel bietet "Wohlbedacht" telefonisch Beratung zu sozialrechtlichen Fragen, Diagnostik, zur Versorgung und Pflege oder zum Umgang mit schwierigen Symptomen der Krankheit. Zudem erhebt der Verein den Versorgungsbedarf sowie Lücken im Versorgungsnetz, um das Angebot zu verbessern. Die Beratungsstelle ist nun deutschlandweit ansprechbar.

Seltene Demenzerkrankungen seien einfach gesagt "alles, was nicht Alzheimer ist" und mit 25 Prozent Anteil an allen Demenzen gar nicht so selten, informiert "Wohlbedacht". Zu ihnen gehörten etwa Frontotemporale Demenzen, bei denen Nervenzellen vor allem im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns absterben, die unter anderem Emotionen und Sozialverhalten kontrollieren, aber auch die Lewy-Body-Demenz und andere Parkinson-Demenzen sowie alle früh einsetzenden Demenzerkrankungen. Insgesamt gebe es neben der Alzheimer-Erkrankung "etwa 250 verschiedene Krankheiten, die demenzielle Symptome verursachen". Betroffene haben Symptome, die man nicht sofort mit Demenz in Verbindung bringe, je nach Krankheit können das Halluzinationen oder komisches Verhalten sein. Das Gedächtnis und die Orientierung seien häufig nicht so stark betroffen.

Und auch hier setze die Beratungsstelle mit Aufklärung, Unterstützung und Krisenhilfe an. Neben Fallberatung und Fortbildung biete man auch Unterstützung bei der Neugründung von spezialisierten Einrichtungen an.

© SZ vom 22.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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