Allach/Untermenzing:Es brummt in tiefen Tönen

Bürger leiden unter störenden Geräuschen und fordern Abhilfe

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Im Stadtbezirk hat sich mittlerweile ein ganzes Netzwerk gebildet, um den unerklärlichen Brummgeräuschen auf die Spur zu kommen. In gegenseitigem Austausch steht der Bezirksausschuss (BA) gleichermaßen mit Betroffenen, dem städtischen Gesundheitsreferat und auch mit dem Einkaufszentrum "Evers". Es werden Messdaten ausgetauscht, das Einkaufszentrum will seine Techniker untersuchen lassen, ob die Ursache von einem Gerät im Center ausgehen könnte, wie es in einem Schreiben an die Stadtviertelvertreter heißt.

Erstmals im BA aufgeschlagen war das Problem Mitte Dezember aus der Piperstraße. Ein dortiger Anwohner berichtete von einem Dröhnen und Brummen, in der Frequenz wechselnden Vibrationen, Druckwellen, pulsartigen Attacken, die im Bett, auf der Couch, auf Stühlen, Fußboden und Wänden in seiner Wohnung spürbar seien und bei ihm zu großen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führten. Ihm waren vor allem sich wiederholende eklatant hohe Schalldruckpegel im niederfrequenten Bereich nach 22 Uhr oder auch gegen drei Uhr morgens aufgefallen.

Im Januar meldeten sich Anwohner aus der Ertelstraße, der südlich nächstgelegenen Parallelstraße zur Piperstraße. Sie könnten das angesprochene Problem leider nur bestätigen, teilten sie dem Gremium mit. Auch sie bemerkten seit Längerem mit Unterbrechungen "diverse Geräusche" und hätten Schlafstörungen, die man bis dato aber anderen Ursachen zugeordnet habe, berichteten sie, sähen aber jetzt durchaus einen Zusammenhang mit den Geräuschen.

Nun haben sich Anwohner aus der Finsterwalderstraße mit demselben Problem an das Stadtteilgremium gewandt. Seit ein paar Wochen vernähmen sie nachts ein sehr niedrig frequentiertes, intensives Brummen, das sie aufwachen und nicht mehr einschlafen lasse. Es sei ein Dröhnen in Intervallen und beginne meist zwischen zwei und drei Uhr morgens bis gegen acht Uhr. Teilweise sei es auch tagsüber zu hören, manchmal länger, manchmal kürzer. Es käme definitiv von außen und von weiter her.

Messungen in der Wohnung des Mannes an der Piperstraße seien, soweit coronabedingt bisher möglich, erfolgt, berichtete Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz, Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt und Verkehr. Allerdings könne die Stadt die ganz tieffrequenten Geräusche nicht messen, da sie nicht die Geräte dazu habe. Deshalb müsse dies an das Bayerisches Landesamt für Umwelt weitergegeben werden. Die Krux dabei ist: Für die Kosten müssten laut Lamkewitz die Bürger selbst aufkommen.

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