Lange haben die Untermenzinger und Allacher auf eine Entlastung vom Durchgangsverkehr für die Schöllstraße gewartet. Jetzt hat das Baureferat dem Bezirksausschuss (BA) einen ersten Zeitplan für die geplante neue Parallele über das Junkersgelände zwischen der Ludwigsfelder Straße und der Pasteurstraße vorgelegt, die künftig den Schwerverkehr aufnehmen soll. Sobald die geplante neue Straße realisiert ist, soll die Schöllstraße für den motorisierten Verkehr von der Pasteurstraße im Norden abgehängt und neu erstellt werden.
Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die neue Straße über das Junkersgelände rechnet das Baureferat für 2021. Denn zuvor müssen die artenschutzrechtlichen Belange abgeschlossen werden. Dazu gehört auch die Vergrämung und Umsiedlung der Zauneidechsen. Um zu verhindern, dass die Tiere wieder in den vorgesehenen Baubereich zurückwandern, müssten auch Schutzzäune errichtet werden. Laut Baureferat wird dies alles bis Juli kommenden Jahres dauern. Die städtische Behörde kann den Zeitplan aber nur dann einhalten, wenn keine unliebsamen Überraschungen bei der Kampfmittelräumung eintreten.
Die neue Straße wird 16,50 Meter breit sein, die Fahrbahn sieben Meter. An sie sollen sich beidseitig zweieinhalb Meter breite, Lkw-taugliche Parkbuchten im Wechsel mit Bäumen sowie jeweils 2,25 Meter breite Fußwege anschließen. Die Gehbahnen werden zum Teil erst provisorisch erstellt, den Endausbau will die Stadt vornehmen, wenn die endgültigen Grundstückszufahrten feststehen.
Im Einmündungsbereich zur Ludwigsfelder Straße soll eine eigene Linksabbiegespur verlaufen. Die Kreuzung der Straße mit der Ludwigsfelder Straße und der gegenüberliegenden Straße Am Münchfeld, die in das Neubaugebiet auf das Diamaltgelände führt, soll eine Ampelanlage erhalten. Außerdem sollen Bushaltestellen für die Linie 163 eingerichtet werden, um das Neubaugebiet auf dem Diamaltgelände anzubinden.
Vorgesehen sind auf der Ludwigsfelder Straße zudem zusätzliche Linksabbiegespuren auf das Junkersgelände in Richtung Norden und auf das Diamaltgelände nach Süden. Erst dann soll im nördlichen Bereich ein Wendehammer die Schöll- von der Pasteurstraße abhängen, sodass die Schöllstraße zur reinen Wohnstraße wird. Einzig für Fußgänger, Radfahrer und die Feuerwehr bleibt die Stelle durchlässig.
Ein Wermutstropfen ist der Eingriff in den relativ dichten Baumbestand. 48 Bäume müssen nach Aussage des Baureferats gefällt werden, darunter viele mehrstämmige Bäume und 25 mit einem Stammumfang von mehr als 80 Zentimetern. 51 Bäume will die Behörde nachpflanzen. Damit nicht noch mehr Bäume den Verkehrsflächen zum Opfer hätten fallen müssen, haben die Planer die Straße mit einem Knick in Richtung Westen projektiert. Auch werden wegen des Abhängens der Schöll- von der Pasteurstraße in jenem Bereich acht Stellplätze entfallen. An der Entlastungsstraße auf dem Junkersgelände soll Parkraum für 42 Pkw geschaffen werden.
Der Bezirksausschuss begrüßte die Planung, die das Gremium selbst mit angeschoben hatte, und hofft nun auf eine zügige Umsetzung.