Allach/Untermenzing:Eine Schneise für die Zukunft

Stadt hält zwischen der "Hirmerei" und der Bahnlinie eine Trasse frei, um dort möglicherweise eine Straße zu bauen

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Es ist die Nachricht für Allach und Untermenzing: Für den Bau der "Hirmerei" kommt das Planungsreferat in seinem Eckdatenbeschlussentwurf für den Stadtrat jetzt doch einer wichtige Forderung der Lokalpolitiker nach. Nämlich einen Abschnitt mit einer Breite von etwa zwanzig Metern zwischen dem Neubaugebiet und der Bahnlinie freizuhalten, um eine Option für eine zusätzliche Straßenverbindung von der geplanten Junkersstraße nach Norden bis zur Otto-Warburg-Straße oder gar zum S-Bahnhof Karlsfeld zu haben. Von einer Straße versprechen sich die Lokalpolitiker eine spürbare Entlastung für die parallel dazu verlaufende Eversbuschstraße im nördlichen Bereich, die es bereits jetzt kaum schafft, den massiven Verkehr zu verkraften.

Das erste Etappenziel sei damit erreicht und eine wichtige Möglichkeit offengehalten, sagte die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing Heike Kainz, die eigens dazu noch einmal einen Antrag an den Stadtrat eingereicht hatte.

Auf dem etwa 2,4 Hektar großen Feld im Geviert zwischen der Bahnlinie München-Ingolstadt, Eversbuschstraße und Otto-Warburg-Straße will Hirmer bis zu 220 Wohneinheiten errichten, die im Eigentum des Familienunternehmens bleiben sollen. Zur Bahnlinie hin ist auch als Lärmschutz eine abschirmende Bebauung geplant, entlang der Eversbuschstraße eher kleinere Gebäude. In der Mitte soll überwiegend Grün dominieren.

Die Forderung nach einem Verkehrs-Bypass steht seit Bekanntwerden der Pläne im Raum. Die Idee war sogar von Architekt Josef Peter Meier-Scupin in der Sonderveranstaltung zur Vorstellung der Pläne im November 2014 selbst ins Spiel gebracht worden. Eineinhalb Jahre später war in den Plänen von einer neuen Straße keine Rede mehr. Bernd Willer vom Planungsreferat hatte dem Bezirksausschuss damals erklärt, dass weder die Stadt noch der Investor eine solche Straße bezahlen wollten.

Doch damit hatten sich die Stadtviertelvertreter nicht abspeisen lassen wollen. Sie blieben hartnäckig und beharrten auf die Trasse, ist sie doch eine der wenigen noch vorhandenen Chancen, die verkehrliche Situation im Viertel halbwegs zu verbessern. Zumal die "Hirmerei" nicht das einzige Baugebiet in dieser Gegend ist.

Bevor der Straßenverlauf eingehend untersucht werden soll, werden die Behörden die verkehrsplanerischen, baulichen und finanziellen Konsequenzen eines solchen Projekts näher untersuchen. Die Ergebnisse werden dann in einem gesonderten Beschluss dem Stadtrat vorgestellt. Eine Variante einer möglichen Straßenführung von der nördlichen Eversbuschstraße zur Otto-Warburg-Straße in Tieflage hat das Planungsreferat bereits verworfen. Sie würde zusätzliche Bauflächen kosten, und die Wohnflächen um bis zu 30 Einheiten reduzieren. Zudem brächte die Spange eine nur geringe punktuelle Entlastung.

Stimmt der Stadtrat den Eckdaten zu, soll für die Bebauung ein einstufiger geschlossener Realisierungswettbewerb mit mindestens acht teilnehmenden Architekturbüros ausgelobt werden. Auf der Grundlage des Ergebnisses will die Hirmer Allach GmbH & Co. KG dann einen Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einreichen.

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