Allach/Untermenzing:Die Zeit wird knapp

Immobilien für Kindergarten und Krippe dringend gesucht

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

An Eigeninitiative, selbst eine Kinderbetreuung zu stemmen, mangelt es Müttern und Vätern in Allach-Untermenzing wahrlich nicht. Allein zur Verwirklichung fehlt es vielerorts an Räumen. In den zurückliegenden zwei Monaten haben sich gleich zwei voneinander unabhängige Elterngruppen auf der Suche nach einer passenden Immobilie an den zuständigen Bezirksausschuss (BA) gewandt. So benötigt der seit mehr als 40 Jahren bestehende Integrationskindergarten "Spielwerkstatt" dringend ein neues Zuhause. Der Mietvertrag des Vereins für die Räume an der Augustenfelder Straße 22, der bis August 2020 laufe, werde nicht mehr verlängert. Das Haus werde abgerissen und neu gebaut, wie ein Elternvertreter und die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz abwechselnd berichteten. Spätestens zum 1. September 2020 brauchen 30 Kinder und acht Betreuer eine neue Bleibe - darunter fünf Kinder mit besonderem Förderbedarf und besonderen Bedürfnissen, entweder weil sie in ihrer Entwicklung verzögert sind, chronisch krank oder körperlich und seelisch beeinträchtigt.

Christiane Schenk (SPD), Vorsitzende des BA-Unterausschusses Familie, Bildung und Soziales, bezeichnete die Spielwerkstatt als gute Ergänzung zum bestehenden Angebot. Es müsse also unbedingt alles getan werden, um den Integrationskindergarten zu erhalten. Der Verein, der aus Eltern besteht, möchte mit seiner Einrichtung auch gerne im Viertel bleiben. Er sucht etwas zum Mieten, zum Kaufen oder ein Grundstück für einen Neubau. Benötigt werden dafür wenigstens 180 Quadratmeter Wohnfläche und ein Garten mit 300 Quadratmetern. Die Zeit dränge und man wolle nicht, dass der Erzieherstab mangels einer Perspektive auseinanderbreche.

Geeignete Räumlichkeiten sucht auch eine junge Familie, die zusammen mit einem Freund eine "qualitativ hochwertige Kinderkrippe" eröffnen möchte. Ihnen schweben etwa 150 bis 200 Quadratmeter samt einem kleinen Garten oder Innenhof zum Mieten vor. Die Mutter ist eine gelernte Kinderpflegerin und Wirtschaftsinformatikerin, die als Springerin jahrelang Erfahrungen in Kindergärten und -krippen gesammelt hat. Sie hege schon lange den Traum, eine eigene Kinderkrippe zu führen. "Als junge Eltern möchten wir in unseren Bedürfnissen abgeholt werden, dies ist eine unerlässliche Basis, um unsere Kinder jemand anderem anzuvertrauen - eine ebensolche Einrichtung möchten wir auf die Beine stellen", heißt es in einem Schreiben an den Bezirksausschuss mit der Bitte um Hilfe auf der Suche nach Räumen.

Vorstellbar ist für den Bezirksausschuss, eine der städtischen Immobilien an der Eversbuschstraße neben dem Vereinsheim für eine Kindereinrichtung zu nutzen. Doch ob Renovierung und Umbau, vorausgesetzt die Stadt würde zustimmen, in drei Jahren realisierbar seien, sei fraglich, sagte Heike Kainz. "Wie nehmen notfalls so lange auch einen Container auf der Wiese in Kauf", sagte der Elternvertreter der Spielwerkstatt.

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