Allach:Kurvenparker und Dauercamper

Situation um den Oertelplatz spitzt sich zu

Von Anita Naujokat, Allach

Anwohner und Pendler zur S-Bahn werden wegen der Umgestaltung des Oertelplatzes wohl noch eine Weile mit Parkplatz-Problemen zu leben haben. Wiederholt klagte eine Anwohnerin aus der Robert-Hartig-Straße im Bezirksausschuss (BA) wie zuvor in der Bürgerversammlung über "enorme Probleme", was das Parken betreffe. Sie forderte ein Durchfahrverbot für Nichtanlieger. Der Verkehr habe zugenommen, die Leute stellten ihre Autos in Kurven, vor Einfahrten, Feuerwehrzonen ab. "Es ist total chaotisch, und wir haben keine Aufnahmekapazität mehr", sagte sie. Zudem hätten "Dauercamper" die Wendeschleife an der Hintermeierstraße in Beschlag genommen.

Auch die Polizei spricht von einer "prekären Situation", allerdings seien Anliegerstraßen schwer zu überwachen, gab Sven Weske, Leiter der Verkehrsabteilung der zuständigen Polizeiinspektion, zu bedenken. Auch Falk Lamkewitz, Fraktionssprecher der Grünen, verspricht sich davon keine große Wirkung. "Wer einen freien Parkplatz sieht, stellt sich hin und hat dort eben dann Verwandte."

Viele Möglichkeiten der Abhilfe sehen die Lokalpolitiker im Moment aber nicht. Die Parknot sei der Baustelle geschuldet, sagte die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz. Auch die verlegten Bushaltestellen kosten viel Parkraum. Anfragen wollen sie bei den Bauträgern nun, ob nicht zumindest die Bauarbeiter partiell auf freien Flächen der Baustelle parken könnten. Auch eine Anliegerstraße will man im Kreisverwaltungsreferat überprüfen lassen.

Am Oertelplatz wird derzeit die Baustelleneinrichtung aufgebaut und die Baugrubensohle vorbereitet. In wenigen Tagen sollen die Bauarbeiten erfolgen, wie Projektleiterin Christine Fischer vom Investor Moeg GmbH mitteilt. Begonnen wird mit dem Kopfbau des Einkaufszentrums und den westlichen Teilbereichen der Park-and-ride-Tiefgarage mit insgesamt 128 Stellplätzen. Sobald diese in Betrieb gehen kann, so die Hoffnung, wird sich die Situation entspannen. Doch nicht alle sehen das so. "Bei Diamalt wird in zwei Jahren genau dieselbe Situation auftreten", prophezeite ein Mann. Für Heike Kainz ist die Neugestaltung des Oertelplatzes und die Bebauung des ehemaligen Diamaltgeländes jedoch nicht vergleichbar, herrscht am Oertelplatz doch auch noch direkter S-Bahn-Publikumsverkehr.

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