Alkoholsucht in der Pandemie:"Du entscheidest heute, ob du leben willst oder sterben"

Blaues Kreuz München, Beratungsstelle

"Der Bedarf ist immens", sagt Norbert Gerstlacher. Er arbeitet für das Blaue Kreuz München und koordiniert Selbsthilfe-Gruppen für Alkoholabhängige.

(Foto: Robert Haas)

Der Alkohol hat Norbert Gerstlacher erst begleitet, dann beherrscht - und schließlich fast vernichtet. Heute hilft der 60-Jährige anderen Menschen im Kampf gegen ihre Sucht. Er weiß: Im Lockdown sind sie besonders gefährdet.

Von Simon Garschhammer

Alkohol begleitet das Leben von Norbert Gerstlacher schon lange. Er begleitet ihn als "Münchner Kindl", als er in einem Biergarten in Neuhausen die erste Halbe trinkt. Er begleitet ihn im Studium, als er auf dem Oktoberfest die sechste Mass kippt und die Freunde sagen: "Wow, der steht noch." Und er begleitet ihn als Chef einer Werbeagentur, als man nachmittags mit Whisky anstößt, wenn Großkunden gewonnen werden. Doch irgendwann begleitet ihn der Alkohol nicht nur, er beherrscht ihn, bis er ihn schließlich fast vernichtet.

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