Süddeutsche Zeitung

Albert-Roßhaupter-Straße:Auf halbem Weg zur Allee

Wirtshaus und Erotik-Schuppen, Baustelle und Bäume - die Albert-Roßhaupter-Straße am Harras ist ziemlich vielseitig. Und bald wird hier alles anders aussehen. Ein Rundgang in Bildern.

Von Christopher Horn

Wirtshaus und Erotik-Schuppen, Baustelle und Bäume - die Albert-Roßhaupter-Straße am Harras ist ziemlich vielseitig. Und bald wird hier alles anders aussehen. Ein Rundgang in Bildern. Die Albert-Roßhaupter-Straße beginnt am Harras und endet zwei Kilometer weiter am Luise-Kiesselbach-Platz. Laut, dreckig, trist - am liebsten möchte man sofort wieder weg. So ist die Albert-Roßhaupterstraße auf den ersten Metern am Harras. Doch das soll sich bald ändern.

Dem SPD-Politiker Albert Roßhaupter (1878-1949) verdankt die Straße im Bezirk Sendling-Westpark seit 1962 ihren Namen. Roßhaupter saß von 1907 bis 1918 im Bayerischen Landtag. Nach Kriegsende war er von 1945-47 für drei Jahre stellvertretender Ministerpräsident.

Nach dem Komplettumbau des Harras soll sich auch in der Albert-Roßhaupter-Straße einiges tun. Die Stadt will für 6,4 Millionen Euro im Abschnitt zwischen Meindlstraße und Partnachplatz mehr Platz für Bäume und Fußgänger schaffen und breite Streifen für den Radverkehr anlegen. Im Gegenzug soll den Autofahrern nur noch eine statt bislang zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung stehen.

Noch allerdings braucht es Geduld: Für die Anwohner sind die Bauarbeiten eine große Belastung. "Man fühlt sich hier wie an einer Autobahn, der Lärm und die Abgase sind schwer zu ertragen", sagt eine 50-jährige Mieterin.

Auch die Ladenbesitzer haben es derzeit schwer, Parkplätze gibt es wegen der Bauarbeiten so gut wie keine. Entlang der Straße reiht sich ein Geschäft an das andere. Vom Imbiss, über die Mucki-Bude bis zum Erotik-Shop. Gemütliche Cafés sucht man allerdings vergeblich.

Der 18-jährige Yunus arbeitet in dem Obstgeschäft seines Vaters direkt an der Ecke Harras und Roßhaupterstraße. Er schätzt den Kontakt zu den Kunden die auf dem Weg aus der U-oder S-Bahn am Harras an dem Geschäft vorbei kommen. "Hier ist immer was los. Es kommen ganz unterschiedliche Menschen vorbei", sagt Yunus. Für ihn ist die Roßhaupter-Starße multikulti.

Hier der Obst- und Gemüseladen, dort die gut bayerische Wirtschaft. Das Wirtshaus in Sendling gehört zu den Traditionsgaststätten im Viertel. Es befindet sich in der Albert-Roßhaupter-Straße 61. Auf der Speisekarte stehen klassisch bayerische Gerichte. Auch einen Biergarten gibt es.

Nach etwa einem Kilometer wird es ruhiger in der Albert-Roßhaupter-Straße. Kurz nach dem Partnachplatz ist es plötzlich grün. Hohe Bäume säumen den Straßenrand. Die Straße wird gewissermaßen zur "Albert-Roßhaupter-Allee".

Auch zwischen den Fahrbahnen ist ein Grünstreifen angelegt. Die Albert-Roßhaupter-Straße ist kaum wiederzuerkennen. Von dem Baulärm und Asphaltgeruch kurz nach dem Harras merkt man nichts mehr.

Parkflächen zum Entspannen gibt es aber wenige. Hier, etwa 150 Meter vom Partnachplatz entfernt, herrscht dennoch eine gewisse Idylle. Spätestens ab dem Luise-Kiesselbach-Platz ist es dann wieder vorbei mit der Ruhe. Auch dort wird gebaut.

Die Albert-Roßhaupter-Straße zählt sicher nicht zu den schönsten Straßen in München. Vor allem so lange noch gebaut wird. Derzeit ist sie eine Baustelle mit Allee-Charakter. Vielleicht wird sie irgendwann zur richtigen Albert-Roßhaupter-Allee. .

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