Aktion:Für 89 Euro ins Luxushotel

Aktion: Eine Kissenschlacht im Luxushotel - das kann sich leisten, wer am 22. April zu den Gewinnern der Aktion "Zu Gast in Deiner Stadt" gehört.

Eine Kissenschlacht im Luxushotel - das kann sich leisten, wer am 22. April zu den Gewinnern der Aktion "Zu Gast in Deiner Stadt" gehört.

(Foto: Robert Haas)
  • Bei der Aktion "Zu Gast in Deiner Stadt" stellen 29 Münchner Vier- und Fünf-Sterne-Hotels ein Kontingent von Doppelzimmern für 89 Euro inklusive Frühstück zur Verfügung.
  • 444 Münchner können sich über den Zuschlag freuen - per Zufallsgenerator wird ausgewählt, wer die Nacht vom 22. auf den 23. April in welchem Haus verbringt.
  • Mit dabei sind auch zahlreiche Einzelhändler der Innenstadt.

Von Franz Kotteder und Andreas Schubert

Mindestens 444 Münchner wissen heute noch nicht, wo sie die Nacht vom 22. auf den 23. April verbringen werden, und manche noch nicht einmal, mit wem. Fest steht nur: Es wird nicht unter der Brücke sein, sondern im Bett eines Spitzenhotels. Denn in jener Nacht läuft die Aktion "Zu Gast in Deiner Stadt", bei der 29 Münchner Häuser mit vier oder fünf Sternen ein bestimmtes Kontingent ihrer Doppelzimmer für 89 Euro - inklusive Frühstück - nur an Münchner vergeben.

Mit dabei sind sämtliche Luxushotels: der Bayerische Hof, der Königshof, das Vier Jahreszeiten, das Mandarin Oriental, das Sofitel Bayerpost und das The Charles, sowie 23 andere Häuser der oberen Kategorie von den Ketten Marriott, Hilton, Holiday Inn, Novotel und Sheraton bis hin zu kleineren wie Cortiina, Louis und Platzl-Hotel. Normalerweise kostet ein Standardzimmer beispielsweise im Mandarin Oriental 640 Euro pro Nacht (Frühstück extra: 42 Euro), im Vier Jahreszeiten mindestens 360 Euro.

Bewerbung über das Internet

Freilich: Am 22. April einfach so ins Hotel marschieren und mit Verweis auf seine Eigenschaft, ein Münchner zu sein, die Präsidentensuite für sich zu reklamieren, funktioniert nicht. Man muss sich im Internet auf www.zugastindeinerstadt.de anmelden - ein bestimmtes Hotel kann man sich dabei allerdings nicht aussuchen. Per Zufallsgenerator werden dann 444 Gewinner ausgewählt. Wer auf ein hübsches Zimmer am Promenadeplatz oder am Stachus spekuliert hat und dann am Leuchtenbergring, in Nordschwabing oder am Westpark landet, muss dennoch nicht enttäuscht sein.

Zu jedem Zimmer gibt es nämlich noch einen ganzen Packen Einkaufsgutscheine zu je zehn Euro für die fünf Traditionsgeschäfte Bettenrid, Kustermann, Sport Schuster, Hirmer und Kaut-Bullinger, die zur Gruppe "Münchens Erste Häuser" zählen, sowie einen Verzehrgutschein in Höhe von 20 Euro für die 31 Mitglieds-Lokale des Vereins "Münchner Innenstadtwirte".

"Wir wollen den Münchner Bürgern zeigen, wer wir sind", sagt Birgit Häffner, die Sprecherin der "Munich Hotel Alliance", zu der sich 25 Häuser der Luxus- und First-Class-Kategorie in München zusammengeschlossen haben. Jeder zehnte Arbeitsplatz in der Stadt hängt mit Tourismus, Hotellerie und Gastronomie zusammen, sagt sie, das werde aber nicht immer so wahrgenommen. Nun wolle man auch etwas für die Bekanntheit in der eigenen Stadt tun und zeigen, was man so alles zu bieten hat, von den hoteleigenen Restaurants bis zum Wellness-Spa und der Bar auf der Dachterrasse, die oft ja auch Besuchern offenstünden, die nicht im Hotel nächtigen.

Netzwerk von Hoteliers und Einzelhandel

Peter Inselkammer vom Hotel Platzl, der auch Vorstandsmitglied im Hotel- und Gaststättenverband ist, schwärmt vom "tollen Netzwerk" in der Stadt, zu dem eben nicht nur die Hoteliers zählen, sondern auch die Geschäftsleute in der Innenstadt. Auch deshalb stellt man die Aktion nicht in einem Hotel vor, sondern im Traditionsgeschäft Bettenrid an der Neuhauser Straße, wo sich ein junges Paar für die Fotografen dekorativ in einem Ausstellungsstück niedergelassen hat. Man sei eben nicht nur eine Werbegemeinschaft, sagt Inselkammer, "sondern eine Wertegemeinschaft". Und Lorenz Stiftl, Wirt des Spöckmeiers und Vorsitzender der Münchner Innenstadtwirte, ergänzt: "Nur gemeinsam sind wir stark!"

Rudi Kull, Hotelier der Designhotels Cortiina und Louis, hat die Aktion mitangestoßen, weil er selbst gerne mal inkognito in der eigenen Stadt übernachtet, aus beruflichen Gründen. "Es geht uns aber auch darum, eine positive Stimmung für den Tourismus in der Stadt zu erzeugen", meint er, "in Berlin werden inzwischen in manchen Vierteln Menschen mit Rollkoffern schon angepöbelt." Dem wolle man in München vorbeugen. Ein positives Image schade auch nicht bei der Personalsuche, und dann sei es für die Münchner ja sicher auch interessant, ihre Stadt mal aus der Sicht eines Besuchers zu erleben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: