Aiwanger bei Ude:Staatsbesuch in Schwabing

Auf Du und Du sind Christian Ude und Hubert Aiwanger schon seit ihrem Treffen auf dem Hof des Freie-Wähler-Chefs in Niederbayern. Nun vertiefen sie ihren Koalitionsflirt zu Hause beim Münchner OB in Schwabing. Mit Ferkeln muss sich Aiwanger dort nicht rumschlagen, dafür wartet das Stadtleben mit anderen Abenteuern.

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Spitzentreffen von Ude und Aiwanger

Quelle: dapd

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Auf Du und Du sind Christian Ude und Hubert Aiwanger schon seit ihrem Treffen auf dem Hof des Freie-Wähler-Chefs in Niederbayern. Nun vertiefen sie ihren Koalitionsflirt zuhause beim Münchner OB in Schwabing. Mit Ferkeln muss sich Aiwanger dort nicht rumschlagen, dafür wartet das Stadtleben mit anderen Abenteuern.

Eigentlich fehlt nur der rote Teppich. Ansonsten gleicht dieser Besuch von Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (rechts) bei SPD-Spitzenkandidat Christian Ude fast schon einem kleinen Staatsbesuch. Zunächst trifft man sich zum persönlichen Gespräch in der Privatwohnung des Münchner Oberbürgermeisters am Kaiserplatz in Schwabing. Im Schlepptau: ein kleiner Tross von Mitarbeitern und Journalisten. Wie bei einem Staatsbesuch eben.

Spitzentreffen von Ude und Aiwanger

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Nur ist dies kein Staatsbesuch: Nach dem ersten Treffen der beiden Politiker auf Aiwangers Bauernhof im vergangenen Jahr ist dies der sorgsam inszenierte Gegenbesuch des Niederbayern im Hause Ude. Als Gastgeschenk bringt er einen Zwerg-Apfelbaum mit, der "noch vor dem Ende der nächsten Legislaturperiode Früchte trägt". Im Gegenzug bekommt er einen von Ude entworfenen Oktoberfest-Maßkrug. Sofort entspinnt sich ein freundschaftlicher und politisch gewiss bedeutsamer Dialog. "Dann schau'n ma mal, wie so ein Münchner Oberbürgermeister lebt", sagt Aiwanger, worauf Ude antwortet: "Nicht schlecht."

Ude trifft Aiwanger

Quelle: dpa

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Beim Mittagessen - Tomaten und Mozzarella, Kalbsrahmgulasch mit Spätzle und Obstsalat zum Nachtisch - tauschen sich Ude und Aiwanger über politische Themen aus und demonstrieren weitreichende Übereinstimmung. Etwa bei der Frage, wie der Freistaat mit den GBW-Wohnung verfahren soll, von denen sich die angeschlagene Landesbank trennen muss. Nur die dritte Startbahn bleibt ein Zankapfel. Ude ist dafür, Aiwanger dagegen, das bleibt vorerst so. Doch derlei ist an diesem sonnigen Sonntagnachmittag ohnehin eher zweitrangig. Eineinhalb Jahre vor der Wahl geht es vor allem ums Persönliche.

Ude fährt mit Aiwanger U-Bahn

Quelle: dpa

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Wenn er tatsächlich nach der Landtagswahl 2013 regieren will, braucht Ude dazu neben den Grünen mindestens die Freien Wähler. "Wir wollen es bei der Vision eines Dreierbündnisses belassen und nicht auf vier Karten setzen", betont Ude mit Blick auf die Piraten, die nach aktuellen Umfragen im Landtag wären. Aiwanger hält sich dagegen auch die CSU-Tür offen. "Ich habe zwei Visionen", sagt er. Motive für die Fotografen gibt es mehr als genug: Ude und Aiwanger winkend im Fenster von Udes Wohnung, Ude und Aiwanger im U-Bahn-Eingang "Münchner Freiheit" oder ...

Ude fährt mit Aiwanger U-Bahn

Quelle: dpa

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... Ude und Aiwanger in der U-Bahn - wobei Aiwanger gesteht, dass er im Schnitt nur einmal pro Monat U-Bahn fährt. Stadtmensch Ude hatte beim ersten Treffen auf dem Hof des Chefs der Freien Wähler im beschaulichen Rahstorf ein wenig mit den Kälbern gefremdelt. Aiwangers Gegenbesuch in München ist gängigen Vorurteilen zufolge mindestens ebenso exotisch. In Wirklichkeit aber ist Aiwanger schon deshalb mit München vertraut, weil er hier als Landtagsabgeordneter tätig ist.

Ude Aiwanger

Quelle: dpa/picture-alliance

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Nur ein so schönes Foto wie einst auf Aiwangers Hof - nämlich mit Ferkel - gibt es nach diesem Besuch nicht. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt lästert deshalb: "Schade, dass Aiwanger sein Ferkel schon geschlachtet hat - wenn er es heute noch dabei gehabt hätte, wären die Fotos etwas aussagekräftiger geworden."

© Süddeutsche.de/dpa/SZ/afis
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