Süddeutsche Zeitung

Lokalposse:Der Terror-Schwan vom Tegernsee

Ein aggressiver Vogel soll Wassersportler am Tegernsee angegriffen haben - und hält seit Tagen Urlauber, lokale Presse und Behörden auf Trab.

Das ist es nun, das erste Sommerlochthema des Jahres, ein neues Problem-Tier. Und das noch vor den Osterfeiertagen: Ein Terror-Schwan sucht gerade den Tegernsee heim. Schwimmer, Kajakfahrer und Stand-up-Paddler soll der fiese Vogel in einer Bucht im Süden des Sees bereits attackiert haben. Die örtlichen Behörden rufen dazu auf, das Gebiet zu meiden. "Es ist sinnvoll, dass in dieser Bucht nicht geschwommen wird", warnt man. Der Schwan sei männlich - und anscheinend zu allem bereit.

Oh Gott, und nun?

Wegen des weißen Schwans sind nun Vertreter des Landratsamts Miesbach, der Gemeinde Tegernsee und Tierschützer zusammengekommen. Zum "Schwan-Sondergipfel", wie die lokale Tageszeitung schreibt. Eine Lösung muss her.

Was soll mit dem Vogel geschehen?

Eine Lösung konnten die Behörden bislang nicht finden. Trotz Schwanen-Sondergipfels. Klar ist nur: "Ein Abschuss kommt nicht in Betracht", sagt der Abteilungsleiter Umwelt des Landratsamtes Miesbach.

Warum ist der Schwan so sauer?

Der Schwan hat am Tegernsee eine Familie gegründet. In der Brutzeit sind die Tiere besonders aggressiv und verteidigen ihr Revier. Ein Sprecher des Landratsamts geht davon aus, dass die Menschen die Aggressionen des Schwanes auch mit provoziert haben: "Das Problem ist Freizeitdruck und das Anfüttern, weil der Schwan die Scheu verliert." Stand-up-Paddler zum Beispiel machen das Tier besonders aggressiv - da die Sportler wegen der Größe besonders bedrohlich wirken.

Und jetzt?

Nicht völlig vom Tisch scheint eine Umsiedelung des schwierigen Schwanenmannes nach der Brutzeit. Aber: Tierschützer rechnen damit, dass er ohnehin zu seiner Partnerin zurückkehren würde. Schwäne sind lebenslang treu. Eine verzwickte Lage, die uns sicher noch bis in den Sommer begleiten wird.

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