After-Wiesn:Wenn die Falle zuschnappt

So viel After-Wiesn gab's noch nie - doch nur wer ganz nah am Oktoberfest dran ist, profitiert auch.

Philipp Crone

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After Wiesn

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So viel After-Wiesn gab's noch nie - doch nur wer ganz nah am Oktoberfest dran ist, profitiert auch.

Die entscheidende Situation dauert etwa eine halbe Minute. So lange brauchen die vier Wiesnbesucher von der Theresienhöhe zum Eingang des Wiesnclubs.

Foto: Alessandra Schellnegger

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Auf den etwa dreißig Metern kann Türsteher Nick Deppisch die Männer gut beobachten. Sie albern herum, sprechen kurz und lautstark mit zwei entgegenkommenden Frauen, gehen nicht exakt geradeaus und nehmen schließlich ein paar Meter vor Deppisch Haltung an.

Keiner schwankt, alle vier sind nun still. Der Türsteher fragt einen von ihnen freundlich: "Wie geht es?" Die Antwort ist ein Ruf: "Voll geil!" Deppischs Urteil: Prüfung nicht bestanden, die Mittzwanziger dürfen hier heute nicht weiterfeiern, sie sind zu betrunken. Sie verpassen die nächste Stufe der After-Wiesn-Partys - deren Dimensionen nähern sich in diesem Jahr denen der Bierzelte.

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2008 sind es knapp 20 Bars und Clubs, die die Wiesngäste nach Zeltschluss ködern. Der Wiesnclub in der alten Kongresshalle hat die besten Voraussetzungen: Er ist nah und groß.

Auf dem Weg vom Oktoberfest muss man nur ein Hindernis überwinden, das sind die vielen Taxen, die gegen 22.30 Uhr rund um die Wiesn bereitstehen. Wer früh aus dem Zelt kommt, erwischt noch ein freies Taxi, wer warten muss, kann hier auch gleich um die Ecke weiterfeiern.

Oder vielleicht doch mit dem Taxi ins Lenbach, zur Nacht der Tracht in den Löwenbräukeller oder in die Schrannenhalle?

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Der Wiesnclub ist an diesem Dienstagabend um kurz vor elf mit dreihundert Gästen gut gefüllt. Zehn Euro kostet der Eintritt, das 0,33-Bier 3,50 Euro, und es gibt nun endlich auch hier die Möglichkeit zu reservieren. Ein Papierbändchen reicht da nicht mehr, weißes Leder muss es in schon sein.

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After-Wiesn funktioniert überall, wo laute Musik läuft und genug Platz ist. Nach ein paar Stunden im engen Bierzelt und der Blaskapelle im Ohr sehnen sich die meisten nach satten Discobeats und ausreichend Raum zum Tanzen.

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Viele allerdings auch nach einem ungestörten Gespräch mit der Dame vom Nachbartisch vorhin im Zelt. Der Club gegenüber vom Verkehrszentrum bietet alles, nur keine nüchterne Konversationen.

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Zwei Frauen sind schon um halb elf im leeren Saal. Die eine sagt: "Das Bier war aus, und die Kapelle hat nicht mehr gespielt." Wer am Eingang Haltung bewahrt, auf nette Türsteherfragen nett antworten kann, trifft sich wenig später auf der Tanzfläche.

Im Gegensatz zu normalen Clubs füllt sich ein After-Wiesn-Club von der Mitte an. Hier wartet keiner auf die ersten Antänzer. Wer kommt, tanzt los. Die Bar ist fast leer, getrunken haben die meisten genug.

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So ist das auch im Löwenbräukeller (Foto) bei der Nacht der Tracht. Einige haben sich um Mitternacht im ersten Stock eingefunden. Auch hier kostet der Eintritt zehn Euro, dafür gibt es eine Halbe umsonst dazu. Es wird getanzt, auch wenn nur etwa zweihundert Oktoberfestler da sind.

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Mitveranstalter und Wiesnwirt Christian Schottenhamel sagt: "So einen schlechten Wochenanfang habe ich auf der Wiesn schon lange nicht mehr erlebt." Kälte, Regen, kleine Wiesn und ein riesiges Angebot an After-Partys. Die Folge: leere Tanzflächen.

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Im Lenbach (Foto) kommen alle am Türsteher vorbei. Hier ist es um ein Uhr schon sehr gelichtet. "Ich war erst im Schützen- und dann im Hofbräuzelt", sagt einer an der Bar. Champagnerflaschen stehen leer in den Kübeln, und manche Kühlschränke mit Alkopops sind schon verschlossen.

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Die Männer an der Bar, im Schnitt 15 Jahre älter als im Wiesnclub, geben sich mit Energydrinks noch einen letzten Ruck und suchen nach den verbleibenden Damen.

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Auf einer Videoleinwand flimmern im Zeitraffer Filme von der Wiesn. So wird es der ein oder andere später in dieser Nacht wohl auch vor dem inneren Auge erleben. Dann aber wird er sich womöglich wünschen, er wäre am After-Wiesn-Türsteher doch nicht vorbeigekommen.

Foto: Alessandra Schellnegger

(SZ vom 25.09.2008/Philipp Crone/lado)

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