Wiesner und seine Tierpflegerin Bärbel Graf antworten darauf fast wie aus einem Munde: "Die Schweden hätten mal bei uns Kartoffeln kochen lernen sollen, das wäre für die Besucher weitaus ungefährlicher." Santino, der Schimpanse, lebt im Furuvik-Tierpark im schwedischen Gävle. Seit zehn Jahren, so meinen die dortigen Forscher rund um Mathias Osvath von der Universität Lund nun, lege der Affe ein vorausschauendes Denken an den Tag. Jeden Morgen, vor der Öffnung des Zoos, sammelte er seelenruhig Steine, um sie später auf die Besucher zu schleudern. Deshalb, so das Fazit der Wissenschaftler, sei dem Schimpansen nicht nur bewusst, was in Zukunft, nämlich ein Besucherandrang, auf ihn zukomme, sondern er bereite sich gezielt auf die Ereignisse vor und die Gefühle, die diese in ihm auslösen werden. Diese Gefühle, das liegt nun auf der Hand, sind nicht gerade positiv zu nennen. Offenbar gehen die Besucher dem klugen Tier mächtig auf den Geist. Aber plant er seine Anschläge wirklich im voraus?