Süddeutsche Zeitung

Nach der Wahl:Das sind die Münchner im Bundestag

  • Die Münchner CSU hat statt sechs nur noch vier Abgeordnete im Bundestag, weil kein Listenkandidat ins Parlament kommt.
  • Der Listenplatz der Grünen Margarete Bause galt als wenig aussichtsreich, aber das Ergebnis hat gereicht.
  • Die FDP aus der Landeshauptstadt hat gleich drei Abgeordnete.
  • Bei der Münchner AfD sind es sogar vier, zwei von ihnen traten aber in anderen Teilen Bayerns an.

Von Kassian Stroh

Zehn Münchner sind bislang im Bundestag gesessen. Und trotz der deutlichen Verluste der CSU, die allein sechs von ihnen stellte, werden es im neuen Bundestag deutlich mehr - vor allem wegen der guten Wahlergebnisse der AfD und der FDP. Die Direktkandidaten der Christsozialen haben in allen vier Münchner Wahlkreisen gewonnen, drei von ihnen werden Neulinge im Parlament: Stephan Pilsinger (West), Bernhard Loos (Nord) und Michael Kuffer (Süd). Sie kandidierten anstelle der drei langjährigen CSU-Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Uhl, Johannes Singhammer sowie Peter Gauweiler, der schon vor zwei Jahren sein Mandat niedergelegt hatte. Im Münchner Osten verteidigte Wolfgang Stefinger das Direktmandat.

Die Münchner SPD ist weiter mit zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten - und auch mit denselben wie bisher: mit Florian Post und SPD-Stadtchefin Claudia Tausend, die mit den Plätzen neun und zwölf auf der Landesliste sicher platziert waren. Zwei weitere bisherige Bundestagsabgeordnete aus München haben es nicht mehr geschafft: Bernd Fabritius und Julia Obermeier (beide CSU). Wegen ihres schlechten Ergebnisses werden die Christsozialen keine Abgeordneten über ihre Liste nach Berlin schicken, sondern nur direkt gewählte.

Dafür die FDP umso mehr: Ihr Spitzenkandidat Daniel Föst ist Münchner und trat im Norden an. Im Süden kandidierte der frühere Telekom-Vorstand Thomas Sattelberger, im Westen Lukas Köhler - dank guter Plätze auf der Landesliste der Liberalen werden sie alle im neuen Bundestag sitzen.

Auch die AfD schickt viele Münchner dahin: Auf Platz zwei der Liste steht Peter Boehringer - ein Münchner, der aber im Wahlkreis Amberg als Direktkandidat antrat. Auf Platz vier steht AfD-Landeschef Petr Bystron, der in München-Nord antrat. Um in den Bundestag zu kommen, hat auch Platz zehn der AfD-Liste gereicht, auf dem Paul Podolay steht, der in München lebt, aber als Direktkandidat in Erlangen auf den Stimmzetteln stand. Inzwischen ist klar, dass die AfD so viele Stimmen bekommen hat, dass es auch der Kandidat Wolfgang Wiehle im Münchner Süden geschafft hat.

Für die Münchner Linken sitzt Nicole Gohlke seit acht Jahren im Bundestag - und wird dies auch weiter tun. Sie war auf Platz zwei der Liste abgesichert. Eva-Maria Schreiber ist im Wahlkreis München-Land angetreten und stand auf Platz sieben der Liste - auch für sie hat es noch gereicht.

Lange zittern musste Margarete Bause von den Grünen: Die langjährige Chefin der Landtagsfraktion war auf der Liste der Grünen nur auf Platz neun gelandet, in den Bundestag hat sie es trotzdem geschafft. Sicher war aber, dass es ihr Parteifreund Dieter Janecek, der in München-Nord angetreten war, zum zweiten Mal nach Berlin schaffen würde.

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Quelle:
SZ vom 25.09.2017
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