SA-Leute in Zivil drangen in die Synagoge in der Herzog-Rudolf-Straße ein und verwüsteten die Einrichtung. Anschließend setzten sie das Gebäude in Brand. Zeitzeugin Melanie Dewynter erinnert sich an den Morgen danach: "Die Straßen waren ungewöhnlich leer, rauchig und grau. Die Luft wurde immer dicker vor lauter Ruß, je näher ich an die Herzog-Rudolf-Straße kam. Dann sah ich plötzlich die ersten Flammen. (...) Ich ging weiter die Straße entlang, bis ich fast gegenüber der Schule war und auch nur ein paar Schritte von den Soldaten entfernt. 'Meine Schule brennt!', wiederholte ich, wer weiß wie oft, wahrscheinlich unhörbar geflüstert. 'Ja, meine Schule brennt, und niemand kommt die Flammen auszulöschen!' Erst dann hörte ich ...
Fotos: Stadtarchiv Text: Anna Fischhaber Quelle: Andreas Heusler, Tobias Weger: "Kristallnacht". Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938. Buchendorfer Verlag, Stadtarchiv München.