40 Jahre Olympiapark:"Unendliche Erfolgsgeschichte"

Wo vor genau 40 Jahren die besten Sportler der Welt antraten, feiern jetzt zehntausende Münchner das Jubiläum und ihren Olympiapark - mit den Original-Outfits von damals und allerlei sportlichen Attraktionen.

Thomas Anlauf

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Wo einst die besten Sportler der Welt antraten, feiern jetzt zehntausende Münchner ihren Olympiapark: Vor genau 40 Jahren wurden in München die Olympischen Spiele eröffnet. Für viele Besucher ist das Fest auch ein Stück Erinnerung an das Weltereignis, das so heiter begann und so tragisch endete.

"Ich wünsche mir, dass wir in München die Kraft aufbringen, uns noch einmal für die Olympischen Spiele zu bewerben", sagt der bayerische Kunstminister Heubisch auf der Seebühne. "Das wäre mein größter Wunsch." So wie der FDP-Politiker denken offensichtlich viele an diesem sonnigen Sonntagmittag. Denn Heubischs Wunsch wird von Hunderten, die ihm von der Wiesenterrasse am Olympiasee zuhören, mit Applaus quittiert. Am Tag genau vor 40 Jahren wurden im benachbarten Stadion die XX. Olympischen Sommerspiele eröffnet. Und Zehntausende Münchner kamen am Sonntag, um ihren Park und das Weltereignis im Sommer 1972 zu feiern.

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Bereits am Vormittag erobern die Kinder die Spiel- und Bastellandschaft auf der Halbinsel. Auf dem Verkehrsparcours mit den Bobbycars bilden sich schnell Staus. Die Verkehrsregeln sind halt doch nicht so einfach. Andere besuchen lieber den Trikot-Werkstatt von Kultur & Spielraum oder wagen es, mit dem Mann von der Flughafen-Feuerwehr mit der ausfahrbaren Feuerleiter einen Überblick über das Spektakel rund um den Olympiasee zu bekommen.

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Insgesamt 120 verschiedene Aktionen und Attraktionen konnten die Besucher des Olympiaparks beim Jubiläumsfest besichtigen oder ausprobieren. Wo einst im Olympiastadion die besten Sportler der Welt antraten, hüpfen an diesem Sonntag Kinder auf einer langen blauen Matte.

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Am Rand des Ovals drehen Polizisten auf ihren Motorrädern Runden und demonstrieren, was sie mit ihren Maschinen alles anstellen können - auch akrobatische Einlagen, womit man sich nicht auf der Straße erwischen lassen sollte. In der Kleinen Olympiahalle drängen sich Jugendliche des Bayerischen Tischtennisverbands an viel zu kleinen Platten und werben für ihren Sport, auf dem See drehen Wasserskifahrer ihre Runden.

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Aber vor allem ist der Sonntag ein großes Familienfest. Am Nachmittag schieben sich die Menschenmassen durch die Dutzenden Buden wie an einem schönen Sonntag auf der Wiesn. Olympiapark-Geschäftsführer Ralph Huber fühlt sich deshalb bestätigt in seinem Konzept. "Wir hatten seit 1972 mehr als 11.000 Veranstaltungen, eine halbe Milliarde Menschen haben den Olympiapark besucht - zwölf Millionen Jahr für Jahr", sagt Huber.

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Natürlich liegt das auch an den Attraktionen, die das Gelände am Leben erhalten. Aber vor allem ist es das geniale Zusammenspiel des 300 Hektar großen Parks und den einmaligen Olympiabauten - 1982 wurde die Zeltdachkonstruktion des Architektenbüros Behnisch & Partner vom Urbanistik-Institut der Universität Birmingham sogar zur "repräsentativsten Anlage der Neuzeit" gekürt.

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Für viele Besucher ist es aber auch ein Stück Erinnerung an die Sommerspiele vor 40 Jahren, die so heiter begannen und so tragisch endeten. Für Gertrude Krombholz zum Beispiel: "Ich sehe mich noch stehend vor der Olympiahalle", sagt die heute 79-Jährige. Sie war damals Chefhostess und Mitchoreografin für die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Spiele. Krombholz musste damals in kürzester Zeit 650 Hostessen zusammentrommeln für die Eröffnung der Spiele. Deren Original-Outfits sind am Sonntag zu sehen.

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Auch Josef Eder, ehemaliger Funktionär beim Radsport, kommt in seiner Original-Uniform von 1972 (Foto). Arno Hartung wiederum wollte an jenem 26. August eigentlich Tennis spielen, als ihm jemand eine Karte zur Eröffnungsfeier in die Hand drückte. Hartung ließ alles stehen und liegen und fuhr zum Olympiastadion. Vor allem das "bayerische Understatement" habe ihn bei der Feier fasziniert. Drei Jahre nach den Spielen bekam er seinen ersten Job bei der Olympiapark München GmbH. Heute ist er dort stellvertretender Geschäftsführer und schwärmt von einer "unendlichen Erfolgsgeschichte" des Parks.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Unendlich mag sie vielleicht nicht sein. Doch dieser Sonntag wird Teil dieser Erfolgsgeschichte. Vermutlich weit mehr als hunderttausend Menschen kamen, um ihren Park zu feiern. Am Nachmittag liegen und sitzen Hunderte auf der terrassierten Wiese, genießen den Blick über den See zum Olympiapark. "Let me entertain you" rockt die SZ-Band Deadline (Foto). Und das ist es wohl, was für 40 Jahre Olympiapark steht: gute Unterhaltung.

© SZ/afis
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