Umzug der Staatssammlung Ägyptischer Kunst:Noch fünf Monate

Umzug Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

Die neue Heimat: Der Bau für das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst an der Gabelsberger Straße.

(Foto: dpa)

Der Termin für den Umzug der Staatssammlung Ägyptischer Kunst steht nun fest. Bis zum 10. Juni sollen die Schätze in ihre neue Heimat gebracht werden. Doch ein bisschen Skepsis bleibt.

Von Christoph Wiedemann

Jetzt kann man anfangen, die Tage zählen. Bis zum 10. Juni sollen die Schätze der Staatssammlung Ägyptischer Kunst in ihren neuen Sälen so weit platziert sein, dass die hohen Herren aus Staatskanzlei und Kunstministerium zur feierlichen Eröffnung schreiten können.

Der Termin wurde gerade noch rechtzeitig zur erstmals in den neuen Räumen an der Gabelsbergerstraße abgehaltenen Jahrespressekonferenz bestätigt, sodass Sammlungsleiterin Sylvia Schoske diese seit Monaten offene Frage endlich einigermaßen verbindlich beantworten konnte.

Freilich gab sie trotz allem noch einmal ihrer Skepsis Ausdruck, was diesen 10. Juni, einen Montag, betrifft. Die Vertreter der Presse möchten doch so freundlich sein, diesen Termin vorerst noch mit Vorbehalt an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Schließlich könne bei den vollgepackten Terminkalendern der bayerischen Regierungsvertreter zuletzt immer noch etwas dazwischen kommen. Auf jeden Fall aber seien jetzt in die Planungen für den Umzug der letzten Objekte aus dem alten Museumsstandort am Hofgarten und für die Einrichtung und Bestückung des neuen Domizils definitiv auf diesen Termin hin abgestimmt.

Das war zunächst einmal die Auskunft, auf die jeder gewartet hatte, die aber, dramaturgisch gut gesetzt, erst ganz am Ende eines langen Ausblicks auf das kommende Jahr 2013 erfolgte. Worum es der Direktorin allem Anschein nach in erster Linie ging, war die Klarstellung, dass das ehrgeizige Ziel erreicht werden würde, München keinen Tag ohne die Ägyptische Staatssammlung auskommen zu lassen. Ein fließender Übergang scheint gewährleistet.

Ja, im Januar werden sogar noch zwei Sonderausstellungen in den alten Räumen in der Residenz eröffnet. Unter dem Titel "Vom kleinen Teil zum großen Ganzen" stellt sich ein neues Kooperationsprojekt zwischen Geistes- und Naturwissenschaften vor. Archäologen, Anthropologen, Archäozoologen, Mineralogen, Botaniker und Informatiker haben sich an der Münchner LMU zu einem interdisziplinären Forschungsverbund namens "ArchaeoBioCenter" zusammengefunden. Das Ziel: Mithilfe von naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden soll ein breiteres Verständnis für die Lebenszusammenhänge in alten Kulturen ermöglicht werden. Erste Forschungsergebnisse werden bei dieser Sonderausstellung vorgeführt.

Fast zeitgleich Mitte Januar wird dann noch eine weitere spektakuläre Inszenierung stattfinden. Die Rekonstruktion eines lange Zeit im nicht mehr existierenden Zweigmuseum Schloss Seefeld gezeigten Beamtengrabes soll noch einmal für die letzten Monate in der Residenz zu sehen sein. Und dazu bleibt eine Visitenkarte des Hauses unter dem Titel "Ägypten kompakt" erhalten. Die kommenden fünf Monate werden sonst ausgefüllt sein mit Einräumen, Umräumen, Aufräumen auf dass am 10. Juni eine neue Ära für die Staatssammlung Ägyptischer Kunst in München beginne.

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