Schwanthalerhöhe:Doppelt ist nicht besser

Stadtviertelvertreter lehnen ein "Füttern verboten"-Schild ab

Das Füttern der Tauben ist in München verboten, aus gutem Grund. Dennoch halten sich manche nicht an dieses Verbot, streuen Körner gleich pfundweise. Am Gollierplatz rückt eine Anwohnerin immer wieder mit Besen und Kehrschaufel an. "Und ich rede hier nicht nur von Körnern, sondern auch von Essensresten wie Nudeln oder Fleisch", berichtete sie in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe, "das lockt auch die Ratten an". Sie regt deshalb an, ein Schild "Tauben füttern verboten" am Gollierplatz aufzustellen. Die Stadtviertelpolitiker hielten davon wenig - nicht, weil sie ein großes Herz für Tauben hätten, sondern weil es ihrer Ansicht nach nichts bringt. "Das sind Überzeugungstäter", merkte Holger Henkel (SPD) an. Jeder, der schon einmal versucht hat, an die Einsicht von Taubenfütterern zu appellieren, wisse um die Fruchtlosigkeit dieses Unterfangens. Außerdem kämen viele im Schutz der Nacht, hieß es, nicht nur am Gollierplatz übrigens, sondern auch am Georg-Freundorfer-Platz oder beim Multikulturellen Jugendzentrum. Ein Verbotsschild aufzustellen, das auf ein ohnehin bestehendes Verbot hinweist, hält Willi Mundigl (SPD) irgendwie für "doppelt gemoppelt". "Oder aber jemand denkt dann, außerhalb dieser Verbotszone sei das Füttern erlaubt", ergänzte Henkel.

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