MVV:Das Semesterticket wird fortgeführt

U-Bahn Haltestelle Marienplatz

In diesem Wintersemester kostet das Solidarticket noch 65 Euro.

(Foto: Florian Peljak)
  • Nach langen Verhandlungen gibt es eine Einigung: Das Angebot des MVV für Studenten soll für mindestens fünf Jahre fortgeführt werden.
  • Das neue Angebot sieht nur noch eine relativ geringe Preissteigerung zum Sommersemester 2017 vor.
  • Die Einigung kam offenbar auch auf Druck von Oberbürgermeister Dieter Reiter zustande.

Von Thomas Anlauf

Das Semesterticket für die mehr als 100 000 Münchner Studenten ist langfristig gesichert. Nach langen Verhandlungen einigten sich Studentenwerk und Studierende mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV und den Verkehrsunternehmen, das Angebot für mindestens fünf Jahre fortzuführen - bei moderaten Preissteigerungen.

"Wir haben uns dafür eingesetzt, das Erfolgsmodell Semesterticket bei gleichbleibender Leistung zu verstetigen", sagt Florian Groß, Mobilitätsreferent an der TU München. Es sei nun ein Kompromiss gefunden worden, "der ein gutes Angebot für viele Studierende darstellt und für mindestens fünf Jahre fortbestehen wird", so Nora Pohle, studentische Vertretung im Senat an der TUM.

Das neue Angebot, über das noch in einer Urabstimmung unter den Münchner Studenten im November abgestimmt werden muss, sieht nur noch eine relativ geringe Preissteigerung zum Sommersemester 2017 vor. Der sogenannte Solidarbeitrag, den alle Studierenden bezahlen müssen, wird 66,50 Euro betragen.

In diesem Wintersemester kostet das Solidarticket, das zu unbegrenzten Fahrten zwischen 18 und 6 Uhr berechtigt, noch 65 Euro. Die Isarcard Semester, mit der Studenten alle öffentlichen Verkehrsmittel von MVG, MVV und Oberlandbahn Bob rund um die Uhr nutzen können, wird im kommenden Jahr 193 Euro kosten (in diesem Wintersemester 189 Euro).

Das neue Angebot an die Studenten kam offenbar auch auf Druck von Oberbürgermeister Dieter Reiter zustande. Er hatte bereits im Frühjahr den MVV und die Verkehrsunternehmen aufgefordert, "den Studenten einen abgestimmten und akzeptablen Preisvorschlag für das künftige Semesterticket zu machen".

Preissteigerungen von 27 Prozent

Nora Pohle betont deshalb, dass Reiter "stets hinter dem Semesterticket stand". Nach Angaben der Studentenvertretungen von LMU, TUM und Hochschule München gestalteten sich die Verhandlungen für die langfristige Weiterführung des Semestertickets als schwierig. So seien von Seiten der Verkehrsunternehmen deutlich höhere Preise für den Solidarbeitrag gefordert worden.

Bereits für dieses Wintersemester müssen die Studenten 15,4 Prozent mehr zahlen als bisher, wenn sie das Gesamtpaket kaufen. "Für uns sind weitere Preissprünge untragbar, schließlich muss das Semesterticket im Vergleich zu den alternativen Tarifen für den überwiegenden Anteil der Studierenden rentabel bleiben", sagt Maximilian Frank von der Geschäftsführung der Studierendenvertretung an der LMU.

Seit Einführung des Tickets im Wintersemester 2013/14 habe es Preissteigerungen von 27 Prozent gegeben. Diese "übersteigen die bisherigen Ausgleichszahlungen der Stadt München um ein Vielfaches", so Florian Heinritz, Mobilitätsreferent an der Hochschule München. Zudem wird mit dem Solidaritätsbeitrag, den alle Studenten zahlen müssen, ein Teil der Kosten für das Semesterticket finanziert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: