München:Einseitiger Wachstumsschub

Im Landkreis München steigt die Einwohnerzahl - der Wohnungsbau kommt nicht mit

Von Alexandra Vettori

Alles wächst und wächst im Großraum München, nur die Zahl der Wohnungen kommt nicht mit. Das bestätigen neue Daten des Landkreises München aus dem Jahr 2014, die der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum veröffentlicht hat. Obwohl der Kreis beim prozentualen Einwohner-Zuwachs nur im Mittelfeld liegt, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kurve steil nach oben zeigt. Auch nimmt dieser Kreis, der sich wie ein - unvollständiger - Ring um die Landeshauptstadt legt, fast überall die Spitzenposition der Münchner Region ein: bei den Arbeitsplätzen, beim Bruttoinlandsprodukt, bei Jobs, sogar beim Wohnungsbau. Der hinkt allerdings in der gesamten Region der Entwicklung hinterher: "Damit die Preise im Umland nicht ins Unermessliche steigen, brauchen wir in den Landkreisen der Region mindestens 10 000 neue Wohnungen pro Jahr", sagt Christian Breu, Geschäftsführer des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München. "Dabei sind die hohen Zuwandererzahlen 2015 noch nicht berücksichtigt."

382 800 Landkreisbewohner zählte das Landesamt für Statistik am Stichtag 31. Dezember 2014. Bis 2034 werden 389 000 prognostiziert. Notiert hat die Behörde mehr als 202 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die Arbeitslosenquote betrug drei Prozent, und die Landkreis-Gemeinden - zu denen auch die Würmtal-Kommunen Gräfelfing, Planegg und Neuried gehören - verzeichneten durchschnittliche Steuereinnahmen von 2350 Euro pro Einwohner.

Ein Bevölkerungswachstum wiesen in den fünf untersuchten Jahren seit 2009 alle acht Landkreise der Region München auf, am schnellsten wuchsen Dachau und Ebersberg. Bis 2034 wird der Zuwachs in der Region anhalten, das stärkste Wachstum sagen die Statistiker für die Landkreise Ebersberg (plus 17,4 Prozent), Dachau (plus 17,3) und München (plus 16,8) voraus.

Ebenfalls eine Spitzenposition nimmt der Landkreis München beim Bruttoinlandsprodukt ein. 31,6 Milliarden Euro haben die Kreis-Bewohner im Jahr 2013 erwirtschaftet. Nur in der Landeshauptstadt wird mehr Geld umgesetzt, deren BIP umfasste im gleichen Jahr gut 94 Milliarden. Zwischen 2009 und 2014 entstanden 1325 neue Wohnungen. Im gleichen Zeitraum wurden in der Region insgesamt 5700 Wohnungen gebaut.

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