Montagnacht:Bühne frei für den Kupfermond

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Münchens Astronomen bereiten sich auf totale Mondfinsternis vor

"Der Himmel ist eine Bühne, und wir haben das Glück, auf der richtigen Seite davon zu sein", sagt Benjamin Mirwald, Leiter der Volkssternwarte an der Rosenheimer Straße. Am kommenden Montag, 21. Januar, kündigt sich ein besonderes Schauspiel auf dieser Bühne an: eine totale Mondfinsternis. Von 4.34 Uhr morgens an wird der Mond im Westen in den Kernschatten der Erde treten, um 5.41 Uhr wird er dann komplett verschwinden.

"Bei der Mondfinsternis im vergangenen Sommer wurde man schon auf die Geduldsprobe gestellt", sagt Mirwald. Damals dauerte das Spektakel 103 Minuten. "Dieses Mal ist die Dramaturgie deutlich besser", denn am Montag werde die Finsternis etwa eine Stunde andauern. Zudem werden sich dieses Mal auch Jupiter und Venus am Himmel zeigen. Wie schon im vergangenen Jahr, so wird es auch nun wieder zur charakteristischen Einfärbung des Erdtrabanten kommen, zum sogenannten Blutmond. "Da es etwas heller sein wird, wird er eher in einem dunklen Orangeton daherkommen", sagt Mirwald, "Kupfermond trifft es deshalb besser."

Zur Vorbereitung auf das Spektakel wird es an diesem Freitag eine Führung in der Volkssternwarte geben - mit Erklärungen und Tipps, wo man den Kupfermond am besten fotografieren kann. Für die Finsternis selbst öffnet die Sternwarte dann am Montag um 3.30 Uhr ihre Türen für bis zu 100 Besucher (Karten sechs Euro, ermäßigt vier, Vorbestellung empfohlen). Nach Kurzvorträgen wird ab etwa vier Uhr die Beobachtungsplattform geöffnet - wenn das Wetter mitspielt. Sollte das nicht der Fall sein, ist eine Liveübertragung geplant. "Für Hobbyastronomen wird es auf jeden Fall ein besonderes Ereignis sein", verspricht Mirwald. "Der Mond ist dieses Mal präsenter und steht höher am Himmel. Man kann den Eintritt in den Kernschatten besser verfolgen." Auch im Planetarium des Deutschen Museums wird es Veranstaltungen zur Mondfinsternis geben. So findet dort am Sonntag ab zehn Uhr eine einstündige Matinee statt.

Sollte schlechtes Wetter das Schauspiel verderben, kann man in Deutschland erst wieder im Jahr 2028 eine totale Mondfinsternis bewundern, am 31. Dezember ist es dann soweit. Wem das trotzdem noch nicht als Argument genügt, mitten in der kalten Winternacht aufzustehen, kann am 16. Juli zumindest noch eine partielle Mondfinsternis erleben.

© SZ vom 18.01.2019 / CKS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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