Gräfelfing:Effizient und ökologisch

Gräfelfing setzt nun an der Würm auf ein Schachtkraftwerk

Die Gemeinde Gräfelfing baut ihr altes Wasserkraftwerk an der Würm um und will es als modernes Schachtkraftwerk effizienter betreiben. Der einstimmige Beschluss des Gemeinderats beendet einen fast genau drei Jahre dauernden Entscheidungsprozess, in dem immer wieder diverse Techniken untersucht und debattiert wurden. Jetzt will die Gemeinde in das Genehmigungsverfahren einsteigen.

Schon im vergangenen September hatte sich abgezeichnet, dass das Schachtkraftwerk, das erstmals 2016 im Ausschuss für Umweltfragen vorgestellt wurde, die beste Technik für das unrentable Wasserkraftwerk ist. Inzwischen wurden auch die Behörden befragt: Das Wasserwirtschaftsamt stehe dem Umbau positiv gegenüber, hatte Ingenieur Stefan Wöllisch dem Ausschuss für Umweltfragen berichtet. Zudem habe die Behörde zugesagt, die Ausbauleistung zu erhöhen. Bisher laufen drei Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch das vorhandene Kraftwerk. Für das Schachtkraftwerk sind aber fünf bis sechs Kubikmeter pro Sekunde nötig.

Die verbleibende Restwassermenge in der Würm ist nach Behördenansicht ökologisch vertretbar. Die Fischaufstiegsmöglichkeiten sind laut Wasserwirtschaftsamt ausreichend. Allerdings könnte durch einen naturnahen Ausbau des Gewässerbetts eine ökologische Aufwertung erreicht werden, so dass Lebensraum für Fische - dort ist vor allem die Barbe vorhanden - und Kleinlebewesen entsteht. Ein Umbau würde sicherstellen, dass die Wassertiefe konstant mindestens 40 Zentimeter beträgt. Die Kosten dafür "halten sich im Rahmen", sagte Wöllisch.

Kernstück des Schachtkraftwerks wird die neue Turbine sein. Sie bringt laut Wöllisch 40 bis 50 Prozent mehr Leistung, als das alte Wasserwerk laut Planung hätte erzeugen müssen. In der Praxis hat das bisherige Wehr allerdings nie die Menge an Strom erzeugt, die eigentlich geplant war. Das Werk war von Anfang an ineffizient.

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