Champions League:Münchner Polizei erhöht ihre Sicherheitsvorkehrungen

Sicherheitskonzept für Bayern-Spiel

In der Allianz Arena spielt der FC Bayern München gegen Real Madrid.

(Foto: dpa)
  • Der Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund beschäftigt auch die Münchner Polizei.
  • Sie wird die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Bayern-Spiel gegen Real erhöhen.
  • Man habe aber keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohung in München, sagt ein Sprecher des Präsidiums.

Von Thomas Schmidt

Die Münchner Polizei wird ihre Sicherheitsvorkehrungen rund um das Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Real Madrid am Mittwochabend aufgrund des Anschlags in Dortmund erhöhen. "Wir haben keinerlei Gefährdungshinweise für München und das Spiel", betonte Präsidiumssprecher Thomas Baumann allerdings. Man werde das Sicherheitskonzept zwar "anpassen", aber mit "Fingerspitzengefühl".

Die Mannschaftsbusse seien bereits mit Spürhunden nach Sprengstoff durchsucht worden und sollen kurz vor der Abfahrt ins Stadion erneut überprüft werden. Auch in der Arena selbst suche man nach gefährlichen Gegenständen, das sei aber Standard und werde auch vor jedem normalen Bundesliga-Spiel so gemacht, erklärte Baumann.

Zusätzlich will die Polizei die Zahl der Einsatzkräfte, die das Spiel beschützen sollen, um 80 auf dann 450 Beamte erhöhen. Die zusätzlichen Beamten würden aber nicht im und um das Stadion eingesetzt, sondern sollen die Hotels im Auge behalten, in denen die Spieler untergebracht sind.

Polizeisprecher Baumann bemühte sich, keine übertriebenen Befürchtungen aufkommen zu lassen. Das Sicherheitskonzept für Fußballspiele in der Arena sei bereits nach dem abgesagten Länderspiel in Hannover im November 2015 "nachjustiert" worden, in München gebe es längst einen "sehr, sehr hohen Sicherheitsstandard". Die Begegnung am Mittwochabend sei nicht das erste Champions-League-Spiel, "bei dem der Verdacht besteht, dass es zu einer Gefährdung kommen könnte".

Die Polizei habe aber zu keinem Zeitpunkt erwogen, das Spiel abzusagen und zu verschieben. Man werde jetzt auch nicht "jedes Gebüsch auf dem Weg zum Stadion" durchsuchen, weil es eben "keinen Hinweis auf eine Bedrohung gibt", so Baumann. Auch die Zahl der Einsatzkräfte relativierte der Sprecher, die Münchner Polizei habe schließlich schon bei Viertliga-Derbys mehr als doppelt so viele Beamten im Einsatz gehabt.

Der FC Bayern und Trainer Carlo Ancelotti sandten unterdessen ihre besten Wünsche an die Dortmunder Kollegen - allen voran an den verletzten Abwehrspieler Marc Bartra. "Unsere ganze Unterstützung für den BVB und den Wunsch für eine baldige Genesung für Marc Bartra", erklärte Coach Ancelotti. "Alles Gute, Marc Bartra und dem gesamten BVB", wünschte der FC Bayern.

Nachdem neben dem Dortmunder Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert und der spanische Fußball-Profi Bartra sowie ein Polizist verletzt worden waren, hatte die Münchner Polizei am Abend einen Einsatzzug im Viertel des Hotels von Real Madrid auf Streife geschickt. Die Beamten seien wegen einer größeren Fan-Versammlung bereits zuvor am Hilton-Hotel am Tucherpark gewesen und angesichts der ersten Meldungen aus Dortmund dort behalten worden, sagte der Sprecher der Polizei.

Beim Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend in der mit 70 000 Zuschauern ausverkauften Arena in München müssen sich die Besucher auf intensive Sicherheitskontrollen einstellen. Eine rechtzeitige Anreise sei ratsam, teilt der FC Bayern auf seiner Website mit.

Mit Material von dpa

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