Verkehr:Ärger um zugeparkte Radwege: KVR schickt Pedelecs auf Streife

Verkehr: Zur Verstärkung erhält die Verkehrsüberwachung fünf E-Bikes.

Zur Verstärkung erhält die Verkehrsüberwachung fünf E-Bikes.

(Foto: Catherina Hess)

Die Verkehrsüberwacher sollen vor allem Straßen rund um die Altstadt auf Falschparker kontrollieren. Dann könnten Knöllchen bis 35 Euro fällig werden.

Von Andreas Schubert

Eines der größten Ärgernisse für Radfahrer in München sind zugeparkte Radwege. Vor allem Fahrer von Lieferwagen wissen sich oft nicht anders zu helfen, als aus Parkplatznot einfach rechts ran zu fahren. Dass sie dabei oft einen Radweg blockieren und eine potenzielle Gefahr darstellen, nehmen sie in Kauf. Das soll schon bald seltener passieren. Das Kreisverwaltungsreferat schickt seit Donnerstag Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsüberwachung KVÜ mit Pedelecs, elektrisch unterstützten Rädern, auf Streife.

Fünf Stück hat die Behörde angeschafft, auf ihnen werden 25 der 200 Kontrolleure systematisch abwechselnd zentrale Routen des Radwegnetzes abfahren. Mit den Rädern schaffen sie größere Gebiete als zu Fuß. Und sie hätten einen besseren Blick auf die Radwege, erklärt Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle.

Zu den Schwerpunkt-Routen gehören etwa der Oberanger in der Innenstadt, die Kapuzinerstraße, die Rosenheimer und die Schleißheimer Straße. Falschparker erwarten Strafen von 20 bis 35 Euro. Die Höhe des Verwarnungsgeldes wegen Parkens mit Behinderung eines Rad- oder Gehwegs hängt davon ab, wie lange der Wagen falsch geparkt ist und wie sehr er im Weg steht.

Böhle kennt die Not der Lieferdienste in der notorisch zugeparkten Stadt. Deshalb sollen die Verkehrsüberwacher mit Fingerspitzengefühl vorgehen. In nicht so gravierenden Fällen sollen sie es, statt ein Knöllchen auszustellen, bei einem Hinweis belassen. Alleine am Oberanger hat die KVÜ vergangenes Jahr 134 Strafzettel an Lieferfahrer verteilt. In 326 Fällen blieb es bei der Aufforderung wegzufahren und einer mündlichen Verwarnung.

Direkt abschleppen lassen können die städtischen Mitarbeiter übrigens nicht. Sie können aber die Polizei verständigen, die dies dann übernimmt. Wenn sich das Modell bewährt, will die Stadt weitere Pedelecs anschaffen. "Es spricht Vieles dafür, dass man es ausweitet", sagt Böhle. Er selbst ist ebenfalls hauptsächlich mit dem Rad in der Stadt unterwegs.

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