Allach/Untermenzing:Bissige Debatte

Allach/Untermenzing: Aus Polizeisicht sei die Angerlohe unauffällig, sagt Nikolaus Brönner.

Aus Polizeisicht sei die Angerlohe unauffällig, sagt Nikolaus Brönner.

(Foto: Catherina Hess)

Im Streit um die Nutzung der Angerlohe sehen sich Hundehalter von Grünen diffamiert

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Der Konflikt zwischen Anwohnern und Grünen über Nutzung und Naturschutz in der Angerlohe ist erneut aufgebrochen. Hundebesitzer wehrten sich in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) am Dienstag gegen Verallgemeinerungen, sie und ihre Tiere trampelten wild durchs Gelände, hätten Bodenbrüter verscheucht und scherten sich nicht um die Sicherheit anderer. Der BA solle sich die Behauptungen der Grünen mal nachweisen lassen. "Zunächst waren wir Umweltzerstörer, und als Herr Lamkewitz damit auch bei der Stadt auf taube Ohren stieß, sind wir nun verantwortungslose Halter, die ihre aggressiven Tiere nicht im Griff haben und sich Verordnungen widersetzen", sagte Rigobert Kaiser. Grünen-Sprecher Falk Lamkewitz forderte seinerseits Beweise für dessen Behauptungen.

Auslöser des Streits war ein Bericht im Münchner Merkur mit dem Titel "Erneut Hunde-Beißattacke in der Angerlohe" mit einem Foto von Lamkewitz, der auf die geltende Hundeverordnung mit Leinenpflicht für große Hunde hinwies. Eigentlich habe er sich ja nicht in die Debatte einmischen wollen, sagte Kaiser. Doch das Bild, das Lamkewitz von Hundebesitzern in der Öffentlichkeit zeichne, sei "grotesk irreführend", nehme diffamierende Züge an und schädige mittlerweile das Ansehen des gesamten Bezirks. Lamkewitz wies das als haltlose Unterstellung zurück. Kaiser baue Fronten auf, die es nicht gebe. Christine Lamkewitz, ebenfalls Grüne, sagte, man habe an die drei oder vier Schreiben mit Beschwerden über Hundeattacken. Ihr sei nur eine bekannt, sagte die CSU-Stadträtin und BA-Vorsitzende Heike Kainz. Sie versuchte, auch mit Hinweis auf den mittlerweile vom BA beantragten Gebietsbetreuer, ein ums andere Mal zu beschwichtigen. Ein anderer Anwohner meinte, dass Einzelfälle auch als solche beurteilt werden müssten, anderenfalls müsse man auch Autofahren verbieten. Zwischendurch hatte Lamkewitz die Debatte mit dem Hinweis abbrechen wollen, sie sei ihm "zu dämlich und unter seinem Niveau".

Der Polizei in Moosach waren 2018 zwei Vorfälle wegen Hundeangriffen in der Angerlohe gemeldet worden. 2017 habe es keinen gegeben, 2016 einzig einen Streit zwischen Hundehalter und Spaziergänger, sagte Dienststellenleiter Nikolaus Brönner auf SZ-Anfrage. Stadtweit waren es im ersten Halbjahr 2018 laut Kreisverwaltungsreferat 289 gewesen, das zweite sei noch nicht ausgewertet.

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