Miss Universe Germany:"Wir sind nicht nur Dekoration"

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Kristiana Rohder wird Deutschland bei der "Miss Universe"-Wahl vertreten. Die Münchnerin über Klischees bei Schönheitswettbewerben und ihre Ziele im Modelbusiness.

Nina Himmer

Schon als Kind bewunderte Kristiana Rohder im Fernsehen die "Eleganz und Schönheit" der Missen bei diversen Schönheitswettbewerben. Jetzt repräsentiert die 26-Jährige Deutschland bei der diesjährigen "Miss Universe"-Wahl in Las Vegas - und kann es noch gar nicht richtig fassen. Über Schönheit, Zickenkrieg und einen Master-Titel sprach die 26-jährige Münchnerin mit Nina Himmer.

Freut sich auf Las Vegas: die deutsche Miss Universe - Hoffnung Kristiana Rohder. (Foto: rtr)

SZ: Gerade sind Sie in Berlin zur Miss Universe Germany gekürt worden. Was bedeutet Schönheit für Sie persönlich?

Kristiana Rohder: Es gibt ja diesen Spruch, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt. Das glaube ich auch. Ich zum Beispiel bin ja ein eher exotischer Typ, mit dem sicher nicht jeder etwas anfangen kann. Schönheit entfaltet sich aber immer erst in Kombination mit Ausstrahlung und Persönlichkeit - eben mit der viel zitierten inneren Schönheit.

SZ: Die äußere Schönheit wurde Ihnen jedenfalls schon oft bestätigt. Miss Bayern 2009, Dritte bei der Miss Germany Wahl 2009, Miss University London 2008. Haben diese Titel Ihr Leben verändert?

Rohder: Auf jeden Fall. Ich habe unglaublich viele Erfahrungen gesammelt, Leute kennengelernt und mich persönlich weiterentwickelt. Heute bin ich deutlich eloquenter als früher, kann präsentieren und repräsentieren und selbstsicher Ansprachen halten.

SZ: Eloquenter? Eigentlich denkt man bei Schönheitswettbewerben doch erst mal an Bikinis, Zickenkrieg und Oberflächlichkeit.

Rohder: Das sind Klischees, die ich zwar kenne, aber nicht bestätigen kann. Ich habe die Wettbewerbe immer sehr positiv erlebt. Man lernt sehr viele unterschiedliche Menschen kennen, was die kommunikativen Fähigkeiten verbessert. Miss-Wahlen sind in meinen Augen zudem deutlich seriöser als beispielsweise Castings - bei uns herrscht weniger Drama.

SZ: Weniger Drama?

Rohder: Ja. Man hilft sich gegenseitig, statt sich zu bekämpfen. An diesen Wettbewerben nehmen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten teil, und hinter jeder Person steht eine Geschichte. Wir sind nicht nur Dekoration fürs Auge, da steckt viel mehr dahinter. Und viele Mädchen engagieren sich für wohltätige Zwecke, das sollte man auch nicht vergessen.

SZ: Wie schätzen Sie ihre Chancen in Las Vegas ein, wo im August die Wahl zur Miss Universe stattfindet?

Rohder: Es ist für mich eine riesige Ehre, dort hinfahren zu dürfen und Deutschland zu repräsentieren. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Dieser Wettbewerb ist so riesig und aufwendig, ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben. Unter die Top 15 zu kommen, wäre schon der absolute Wahnsinn. Schließlich sind mehr als 84 Länder im Rennen. Aber wie es auch ausgehen mag, es ist unglaublich, dabei zu sein zu können.

SZ: Welchen Titel, egal welcher Art, wünschen Sie sich noch?

Rohder: Ich habe einen Bachelor in International Business gemacht und würde gerne irgendwann weiterstudieren. Zeitmäßig ist das zwar momentan nicht drin, aber es gibt ja auch ein Leben nach den Miss-Wahlen. Ich hätte gerne noch einen Master, am besten in Business Administration oder etwas ähnlichem.

© SZ vom 15.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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