100 Jahre Großmarkthalle:Bauch von München

Hier wird gefeilscht wie auf einem Basar: In der Münchner Großmarkthalle gibt es von der Kartoffel bis zur exotischen Rambutan alles, wovon Obst- und Gemüsehändler träumen. In diesem Jahr wird der 100. Geburtstag gefeiert. Doch einkaufen darf dort noch lange nicht jeder.

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Großmarkthalle

Quelle: www.luftbild-bertram.de

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Es ist die nach Paris und Barcelona drittgrößte Markthalle in Europa: In der Großmarkthalle in München-Sendling werden seit 1912 Lebensmittel und Blumen aus aller Welt verkauft. Frische Aprikosen, Kiwi, Tomaten aber auch Ausgefallenes gibt es auf dem 310.000-Quadratmeter großen Gelände. Doch den Münchnern ist dieser Ort trotzdem weitgehend unbekannt. Denn Zutritt haben nur zugelassene Kunden aus dem Obst- und Gemüsefachhandel, Gastronomen und Vertreter von Supermarktketten. In diesem Jahr feiert die Großmarkthalle, die ein städtischer Eigenbetrieb ist, ihr 100-jähriges Bestehen.

Großmarkthalle

Quelle: Münchner Stadtmuseum

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Und so fing alles an: 1912 wurden die vier Markthallen und eine Gebäudegruppe an der Thalkirchener Straße eröffnet. 2,8 Millionen Goldmark kostete alleine der Bau der Halle. Ursprünglich war die Großmarkthalle als Umschlagplatz für Fleisch, Butter, Eier, Obst und Gemüse gedacht. Doch Fleisch wird heute fast nicht mehr verkauft.

Großmarkthalle

Quelle: Stadtarchiv München

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Später wurden auch Blumen in der Großmarkthalle (Foto von 1915) angeboten. Große und kleine Händler verkaufen hier ihre Waren - und das ist kein Zufall. In den Unternehmensleitlinien heißt es: "In den Markthallen müssen neben den unbedingt erforderlichen Großbetrieben des Lebensmittelhandels auch künftig Familienbetriebe und andere kleine bis mittelständische Unternehmen Bestand haben können." Insgesamt arbeiten in den Markthallen heute etwa 3000 Menschen.

Großmarkthalle

Quelle: Münchner Stadtmuseum

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Morgens um 3 Uhr rücken die Lastwagen an und liefern die Ware. Die folgenden zweieinhalb Stunden bestücken die Händler ihre Stände, bevor dann ab halb sechs Uhr morgens der Verkauf losgeht. Um 13 Uhr (Freitags um 14 Uhr) wird die Halle geschlossen.

Das Foto zeigt eine Werbemarke des Fruchtgroßhändlers Cornelio Joris aus der Zeit um 1920.

Großmarkthalle

Quelle: BLV Marktkaufleute

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Preisschilder, wie am Wagen dieses Tomatenhändlers (Foto von 1945), sind heute in der Großmarkthalle nicht mehr üblich. Die Preise sind Verhandlungssache - und so wird an den Ständen wie am Basar gefeilscht und gehandelt.

Großmarkthalle

Quelle: Münchner Stadtmuseum

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Salat findet man heute das ganze Jahr über in der Großmarkthalle, ebenso Kartoffelsorten wie die festkochende "Linda". Aber auch exotische Früchte werden angeboten - zum Beispiel Rambutans aus Thailand, die wie Litschis schmecken.

Großmarkthalle

Quelle: Daniel Schvarcz, München

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Damit die Großmarkthalle auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, soll sie saniert werden. Im Jahr 2010 hat die Stadt München dafür eine Projektgruppe installiert, das Projekt soll 2016 abgeschlossen sein. Klar ist jedoch: Das markante Dach der denkmalgeschützten Halle 1 wird auch nach der Modernisierung bleiben.

Großmarkthalle

Quelle: Koye-Brand, Werbeagentur

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Die Ausstellung "Täglich frisch! 100 Jahre Münchner Großmarkthalle" ist noch bis zum 26. August 2012 im Münchner Stadtmuseum zu sehen. Weitere Infos finden Sie hier.

© Süddeutsche.de/tob/bica
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