100-jähriges Bestehen:Mein BMW und ich

Ob auf Wüstentour oder im Alltag: Für einige Autofahrer ist ihr Auto kein beliebiges Gefährt, sondern Leidenschaft.

Von SZ-Autoren

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Schmuckstück im Schuppen

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Quelle: Photographie Peter Hinz-Rosin

Albrecht Herold, 82, ist Flugzeugingenieur aus Baldham und besitzt einen BMW, der fast so alt ist wie er.

"Wenn's sein muss, leg' ich mich auch noch unter meine Autos und repariere alles selbst. Früher habe ich als Ingenieur an geheimen Projekten für das Militär gearbeitet, inzwischen gilt meine Leidenschaft den Autos. Ich besitze 13 an der Zahl, darunter viele Oldtimer, die ich selbst restauriert habe. Die stecken alle voller Geschichten und Erlebnisse. Mein ältestes Fahrzeug ist ein BMW 1,5 Baujahr 1936. Der wurde ursprünglich an das Finanzamt Eisenach ausgeliefert, im Zweiten Weltkrieg war er in Russland. Als Cabrio kann ich ihn zwar nur in den Sommermonaten fahren, aber es macht mir jedes Mal aufs neue Spaß, hinter dem Steuer zu sitzen. Das Schmuckstück ist 80 Jahre alt und hat damit fast das gleiche Alter wie ich selbst. Abgestellt habe ich ihn auf meinem Grundstück in Baldham. Da schaue ich ständig darauf, dass dem Auto nichts fehlt und ich damit fahren kann - eine Zulassung hat er sowieso."

Max Nahrhaft

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Slalom mit Blaulicht

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Quelle: Robert Haas

Harald Bayer, 52, Erster Polizeihauptkommissar, Außendienstleiter Abschnitt Mitte:

"Mit einem BMW bin ich auf der Straße, seitdem ich zum Polizeipräsidium München gekommen bin. Das war 1987. Als Einsatzleiter für die Streifen in der Innenstadt bin ich viel im Auto unterwegs. Am Donnerstag waren es acht Stunden, heute sechs - und dann wieder die ganze Nacht durch. Da kommt einiges an Kilometern zusammen. Umso wichtiger ist es, dass man sich im Auto sicher fühlt. Mein BMW ist immer beherrschbar. Wir haben hier alles drin, was wir brauchen, alle Einsatzmittel. Wenn mein Streifen-Partner und ich - wir sind seit Jahren ein Team - auf Blaulichtfahrt unterwegs sind . . . naja, dann wird das schon manchmal ein Slalom. Denn der normale Verkehrsteilnehmer meint es gut mit uns, aber er denkt manchmal anders als wir. Die einen fahren rechts ran, die anderen links, manche bleiben einfach stehen. Schöner wär's, wenn alle auf dieselbe Seite fahren würden."

Martin Bernstein

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Durch die Wüste

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Quelle: SZ

Michael Martin, 52, ist Fotograf und bereist seit 30 Jahren auf einem Motorrad die Welt:

"Seit 1991 haben mich BMW-GS-Maschinen durch alle Wüsten dieser Welt getragen: Ich habe die Sahara von Ost nach West durchquert, bin bis auf 5800 Meter Höhe in den Himalaya raufgefahren, war am heiligen Berg Kailash in Tibet und habe den kanadischen Dempster Highway bei minus 48 Grad befahren. Für mich ist eine BMW GS 1200 eine perfekte Mischung: genügsam und hart im Nehmen wie ein Kamel, aber schnell und mit einer Reichweite wie ein Geländewagen. Das Tolle an einem Motorrad ist ja, dass man ein gutes Stück näher an der Landschaft ist, weil man jede Bodenunebenheit in den Händen spürt und jeden Luftzug, wenn der Wind sich ändert - da ist einfach diese Unmittelbarkeit. Außerdem ist das Motorrad eine wundervolle kulturelle Brücke: Egal, ob missmutiger chinesischer Zollbeamter oder Kamelzüchter in der Wüste Thar, mit diesem großen Motorrad komme ich leichter mit den Leuten ins Gespräch."

Katharina Kutsche

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Schrauben im Club

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Quelle: Stephan Rumpf

Jürgen Eppich, 52, ist Kraftfahrer aus Unterföhring und von klein auf BMW-Fan:

"Ich bin immer schon BMW gefahren, von 1979 an. Das wollte ich unbedingt, weil mein Onkel auch einen hatte. Eigentlich hätte ich gern einen BMW Touring gekauft, aber ich bin an der Limousine hängen geblieben: die Modelle von 1602 bis 2002 habe ich alle gehabt. Aktuell fahre ich eine 2002er Limousine Baujahr 1973 - die habe ich aus erster Hand bekommen und selbst umgebaut. Außerdem habe ich einen BMW 2002tii, der ist zu 80 Prozent restauriert. Seit 16 Jahren bin ich Vorstand vom BMW 02 Touring Club München - denn, wenn man solche Autos hat, muss man fast schon in einem Club Mitglied sein: Da hilft man sich dann gegenseitig beim Schrauben, aber auch beim Besorgen der Ersatzteile. Unsere Hauptsaison ist von März bis Oktober, im Winter fahren die meisten von uns nicht, schon wegen des Streusalzes. Ach ja, genau genommen habe ich noch einen BMW: eine Rohkarosserie, aber die ist noch nicht restauriert."

Katharina Kutsche

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Gemeinsame Liebe

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Quelle: Stephan Rumpf

Helmut Schwarzmann, 63, ist gelernter Mechaniker aus Puchheim und teilt seine Liebe zu BMW mit seiner Frau:

"Als ich mit 14 Jahren eine Lehre bei Opel gemacht habe, habe ich auf einem Schrottplatz eine weiße Isetta gesehen. Das war quasi Liebe auf den ersten Blick. Sie lief noch und ich hätte sie für 20 Mark bekommen, aber eben nicht als 14-Jähriger. Inzwischen habe ich eine weiße und eine blaue Isetta, die blaue im täglichen Gebrauch. Sie ist Baujahr 1962 und innen im Originalzustand: von der Bremse bis zum Motor habe ich alles restauriert. Auf dem Tacho stehen 60 000 Kilometer, aber wer weiß, ob das stimmt - einen Ersatzmotor habe ich jedenfalls schon im Regal liegen. Meine Frau ist auch BMW-Fan, sie ist beim Restaurieren voll mit dabei. Gemeinsam sind wir Mitglied im Isetta-Club, da treffen wir uns zu Ausfahrten und einmal im Jahr zu einem großen Treffen in ganz Deutschland, diesmal in Magdeburg. Bald habe ich für mein Hobby viel mehr Zeit: ab dem 1. April bin ich im Ruhestand."

Katharina Kutsche

© SZ/ebri
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