MeinungDeutschland:Die Bundeswehr, betrachtet mit unfreundlichem Desinteresse

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Kommentar von Joachim Käppner

Lesezeit: 2 Min.

Seit die Bundeswehr eine Berufsarmee ist, leidet sie unter Personalmangel: Rekruten legen vor dem Neuen Rathaus in Hannover ihr Gelöbnis ab, Januar 2025. (Foto: Michael Matthey/dpa)

Eine Mesalliance von BSW und AfD verbietet in Zwickau Werbung für eine Karriere in den Streitkräften. Einmal mehr wird der Begriff Frieden hier kräftig instrumentalisiert.

Wie die meisten Deutschen lange Zeit zur Bundeswehr standen, beschrieb 2005 während des Afghanistan-Einsatzes der damalige – und kürzlich verstorbene – Bundespräsident Horst Köhler treffend als „freundliches Desinteresse“. Seither freilich hat sich die Welt ebenso wie die sicherheitspolitische Lage dramatisch verändert. Die Bundeswehr ist wieder ihrer eigentlichen Aufgabe verpflichtet: der Landes- und Bündnisverteidigung.  AfD und BSW, also der rechte und linksrechte Rand des Parteienspektrums, haben nun in Zeiten des Ukraine-Krieges und der Bedrohung Europas durch ein neoimperiales Russland eine neue Haltung zur Truppe entwickelt: das unfreundliche Desinteresse. Vor allem mit den Stimmen der beiden Parteien hat es der Stadtrat von Zwickau untersagt, dass die Bundeswehr etwa auf städtischen Straßenbahnen weiterhin mit Aufdrucken für eine Karriere bei den Streitkräften werben darf. Denn Zwickau sei eine „Stadt des Friedens“.

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