Aktuelles Lexikon:Zucker

Zucker (Foto: Florian Peljak/Florian Peljak)

Er zündet im Gehirn ein Feuerwerk der Vorfreude – und löst bei Ärzten der unterschiedlichsten Fachrichtungen Alarm aus.

Von Hanno Charisius

Von den weißen Kristallen sehen die meisten Menschen in Deutschland nicht viel, auch wenn sie laut Statistischem Bundesamt im Schnitt etwa 30 Kilogramm davon pro Jahr zu sich nehmen. Die größten Zuckermengen verstecken sich mehr oder weniger – in Soßen und Getränken, Süßwaren. Aber klar, ein bisschen wird auch in Kaffee oder Tee gerührt. Es gibt sehr viele Zuckerarten, doch wenn gewarnt wird, dann meist vor dem kristallinen Lebensmittel, das aus Zuckerrüben oder -rohr gewonnen wird und überwiegend aus Saccharose besteht. Diese ist ein sogenanntes Disaccharid, das sich aus je einem Molekül Glukose („Traubenzucker“) und Fruktose (umgangssprachlich auch Fruchtzucker genannt) zusammensetzt. Der süße Geschmack verheißt dem Gehirn energiereiche Nahrung, das mit einem neurophysiologischen Feuerwerk der Freude darauf reagiert und nach mehr verlangt. Ein Sättigungsgefühl stellt sich durch den Verzehr von Zucker nicht ein, es ist also leicht, zu viel davon zu sich zu nehmen. Mehr als 90 Gramm nämlich im Schnitt Pro Kopf und Tag in Deutschland, die WHO empfiehlt höchstens 50 Gramm. Zu viel Zucker ist nicht nur schädlich für die Zähne, sondern vor allem für den restlichen Körper, weswegen seit Langem über eine Steuer auf besonders süße Nahrungsmittel diskutiert wird.

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