Zölle sind quasi der natürliche Feind des freien Handels und ein uraltes Instrument im Warenverkehr. Wer durch die Lande zog und etwas verkaufen wollte, musste schon vor Jahrtausenden Abgaben auf seine Waren entrichten, etwa an Stadttoren, Wegkreuzungen und in Häfen. Bereits die Griechen und Römer verfügten über ausgeklügelte Zollsysteme. Damals dienten die Abgaben vor allem dazu, die Kassen der Herrschenden zu füllen. Sie waren der Schrecken vieler Handelsreisender, auch weil sie oft willkürlich festgelegt wurden. In der Regel machte der erhobene Zoll einen bestimmten Prozentsatz des Wertes etwa von Tuchen, Lebensmitteln, Gewürzen und anderen Gütern aus. Dieses Prinzip gilt bis heute. US-Präsident Donald Trump will aktuell mit hohen Zöllen die wichtige Position der USA im Welthandel zementieren. Dabei geht es ihm, wie er betont, um Arbeitsplätze und nicht zuletzt um Wohlstand. Ob Trumps Rechnung aufgeht, ist fraglich. Gegenreaktionen folgen in der Regel prompt. Kanada und Mexiko drohen ihrerseits mit hohen Abgaben für Einfuhren aus den USA. Für den Welthandel jedenfalls bedeutet ein Zoll-Wettrüsten nichts Gutes. Er schrumpft, wenn die Hürden im Warenaustausch höher werden. Auch die USA haben viel zu verlieren.
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Abgaben für Einfuhren, von je her ein Instrument von Machtpolitik und wirtschaftlichem Egoismus – und von zweifelhaftem Erfolg
Von Silvia Liebrich
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