Man muss leider sagen, dass der Mensch – wie bei so vielen kleinen Tieren – Würde und Wesen des Wombats lange Zeit verkannte. Kein Geringerer als Alfred Brehm äußerte aufs Abschätzigste: „Der Wombat sieht noch unbehilflicher aus, als er ist. Ein so stumpfsinniger und gleichgültiger Gesell, wie er ist, läßt sich nicht leicht aus seiner Ruhe bringen.“ Die Menschen haben seinen Lebensraum, in Teilen Australiens und auf der Insel Tasmanien, durch Landwirtschaft und Baumaßnahmen stark eingeschränkt. Heute sind die Bestände geschützt, bleiben aber bedroht. Anders als Brehm bezeichnete es der Schriftsteller Ralph Giordano als „Liebe auf den ersten Blick“, als er eines flauschigen Wombats ansichtig wurde. Wombats sind Beuteltiere und können bis zu 1,20 Meter lang und 40 Kilogramm schwer werden. Wie die BBC berichtet, bietet Tasmanien zur Förderung des Tourismus in den Wintermonaten Besuchern nun odd jobs an, ausgefallene Tätigkeiten, zu denen auch der als wombat walker gehört. Wer die befristete Stelle annimmt, geht regelmäßig mit Wombats spazieren, damit diese beweglich und munter bleiben. Stress mit den Tieren ist nicht zu erwarten, sie mögen es gemütlich. Brehm: „Erst nachdem die Nacht vollständig eingetreten ist, humpelt der Wombat ins Freie.“
Aktuelles Lexikon:Wombat
Ein bedrohtes Beuteltier, das – lange unterschätzt – nun Besucher nach Tasmanien locken soll.
Von Joachim Käppner
Nutztiere:Die dunkle Seite der Milch
Milchkühe müssen ein Kalb nach dem anderen austragen, viele landen schon nach wenigen Jahren ausgelaugt beim Schlachter. Kann man Milch überhaupt tierfreundlich produzieren?
Lesen Sie mehr zum Thema