Zeitgeschichte:Was wäre, wenn...?

Zeitgeschichte: Der eine wollte Kanzler werden, der andere blieb es: Rainer Barzel (CDU, links) gratuliert Willy Brandt, nachdem sein Versuch, ihn zu stürzen, soeben gescheitert war.

Der eine wollte Kanzler werden, der andere blieb es: Rainer Barzel (CDU, links) gratuliert Willy Brandt, nachdem sein Versuch, ihn zu stürzen, soeben gescheitert war.

(Foto: -/picture alliance/dpa)

Am 27. April 1972 scheiterte das Misstrauensvotum gegen die Entspannungspolitik. Willy Brandt blieb Bundeskanzler. Ein paar Fragen, für den Fall, dass es damals anders ausgegangen wäre.

Kolumne von Heribert Prantl

Was wäre gewesen, wenn...? Für einen Schriftsteller ist eine solche Frage eine prickelnde Fiktion, ein Stoff für Romane: Was wäre gewesen, wenn einst die Türken Wien erobert hätten? Wenn Napoleon die Schlacht bei Waterloo nicht verloren hätte? Wenn 1944 der Widerstand gegen Hitler Erfolg gehabt hätte? Was wäre gewesen, wenn? Für manche Menschen ist diese Frage aber keine historische Spielerei, sondern der Stoff ihres Lebens. Was wäre gewesen, wenn man einen anderen Beruf ergriffen, einen anderen Partner gefunden hätte? Das ist eine Gleichung, eine Ungleichung mit einem großen X-Faktor, mit einem hypothetischen Kausalverlauf. Was wäre gewesen, wenn? Diese Frage zerschnitt das politische Leben des Rainer Barzel. Den Namen Barzel kennen heute viele gar nicht mehr. Das wäre ganz anders, wenn vor fünfzig Jahren im Bundestag alles so gelaufen wäre, wie es eigentlich nach den damaligen Mehrheitsverhältnissen hätte laufen müssen.

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