MeinungGeschichtsbild:Der Kanzler und die FPÖ

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Von Cathrin Kahlweit

Das war's: Wolfgang Schüssel tritt am 9. September 2002 vor die Presse. (Foto: Robert_Jaeger/picture-alliance / dpa/dpaweb)

Wie es einmal zur Zusammenarbeit der österreichischen Konservativen mit den Freiheitlichen kam – und wie das endete.

Am 9. September 2002 kam, was sich seit Monaten angedeutet hatte: Der damalige ÖVP-Bundeskanzler kündigte seine Koalition mit der rechtspopulistischen FPÖ auf. Schwarz-Blau, auch Schüssel I genannt, war nach der Wahl 1999 zustande gekommen, weil sich die drittplatzierte ÖVP und die zweitplatzierte FPÖ, angeführt von Jörg Haider, auf eine Koalition einigten und die siegreiche SPÖ ausmanövrierten. Weil Haider in Wien als nicht vermittelbar galt, schickte er seine Statthalterin Susanne Riess-Passer als Vizekanzlerin vor. Jetzt, nach der Wahl 2024, findet die FPÖ es selbstverständlich, dass sie als siegreiche Partei regieren muss; einst brach sie selbst diese Regel. Die Koalition damals war von Sanktionen der EU und der USA begleitet gewesen. Einer der Anlässe für ihr Scheitern war das Hochwasser 2002; Haider lehnte wegen „a bisserl Regen“ die Verschiebung einer Steuerreform ab. Schüssel reichte es; nach Neuwahlen folgte jedoch Schüssel II bis 2006, wieder mit der FPÖ, und nach deren Spaltung mit dem BZÖ.

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