Der Wald stirbt; das ist ein Satz, der schon vor vierzig Jahren die Ängste vieler Deutscher bündelte: Dort, wo früher dichtes Grün die Mittelgebirge bedeckte, würden bald nur noch Baumgerippe in den Himmel ragen, Schwarzwald, Harz, Erzgebirge sich zur Steppenlandschaft wandeln - so das Schreckensszenario von Anfang der Achtzigerjahre. Der saure Regen, das Resultat des ungehemmten Verbrennens von Öl, Gas und Kohle, hatte den Bäumen massiv zugesetzt. Doch binnen weniger Jahre schafften die Industrienationen die Wende, dank Rauchgasentschweflung und Katalysator. Das Waldsterben war gebannt, vorerst. 40 Jahre später scheint es ein Déjà-vu zu geben: Zahllose Bäume weisen Schäden auf, so wieder einmal die Botschaft des Waldzustandsberichts, den die Bundesregierung vor zwei Wochen veröffentlichte. Wieder ist menschliches Handeln der Grund dafür. Das ist der beunruhigende Punkt. Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung.
Natur:Unser Wald soll wilder werden
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Vor 40 Jahren war es der saure Regen, der den Bäumen zusetzte. Jetzt ist es die Dürre, eine Folge des Klimawandels. Die Menschen scheinen nicht zu lernen. Aber die Pflanzen.
Kommentar von Johanna Pfund
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