Der Mensch ist flügellos geboren. Demnach ist er am Himmel so etwas wie eine invasive Art. Und das hat Folgen. 1905 notierte Orville Wright, einer der Väter des menschlichen Fliegens, in seinem Tagebuch, wie er den womöglich ersten Vogelschlag der Menschheitsgeschichte erlebte. Über einem Kornfeld irgendwo in Ohio musste ein Rotflügelstärling sein Flugzeug getroffen haben. Wright selbst nahm offensichtlich kaum Schaden, er lebte noch 43 weitere Jahre. Und so ist es oft beim Vogelschlag: Das Tier stirbt. Der Mensch merkt den Knall, mehr nicht. Wenn aber Technik getroffen wird, ist die Lage schnell dramatisch. 2009 gerieten Kanadagänse in die Triebwerke eines Airbus, der gerade in New York City gestartet war. Die Triebwerke fielen aus. Wie durch ein Wunder schafften es die Piloten, sicher auf dem Hudson River notzulanden. Solche vergleichsweise folgenlosen Vogelschläge gibt es hunderttausendfach, meist beim Starten und Landen der Maschinen. Manche Flughäfen bestellen sich deshalb Falkner ein, damit die Falken die Vögel in Flughafennähe davonjagen. Doch das ändert wenig. Beim Absturz der Maschine im südkoreanischen Muan sollen es ebenfalls Vögel gewesen sein, die das Flugzeug beschädigt haben.
Aktuelles Lexikon:Vogelschlag

Ein Vorgang, der sich in Flugzonen immer wieder ereignet und nun möglicherweise den Absturz der südkoreanischen Maschine verursachte.
Von Marcel Laskus

Südkorea:Flugzeug mit 181 Menschen an Bord verunglückt
Auf dem südkoreanischen Flughafen Muan zerschellt eine Maschine bei der Landung. Retter gehen von 179 Toten aus. Womöglich war ein Vogelschlag die Ursache.
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