MeinungVerteidigung:Die Friedensbewegung hat die Kraft der protestierenden Hoffnung verloren

Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Die atomare Bedrohung ist wieder da – und die Sorge auch? Friedensdemo in Bonn, 1981. (Foto: IMAGO/Klaus Rose/IMAGO/Klaus Rose)

Der deutsche Verteidigungsminister begründet die Aufrüstung mit einer militärischen „Fähigkeitslücke“. An so einer Lücke leidet auch die Friedensbewegung.

Es ist still. Es ist totenstill. In Deutschland werden Tomahawk-Marschflugkörper, SM-6-Raketen und Hyperschallraketen aufgestellt – und es bleibt still im Land. Kein lauter Protest, kein Aufschrei, keine Demonstrationen. Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem diese US-Waffensysteme stationiert werden. Sie richten sich gegen Russland. Warum ist es so still? Weil Sommer ist, weil Ferien sind? Weil die Erklärung der USA und der Bundesrepublik zur Stationierung so unglaublich lapidar und kurz ist? Sie ist ganze neun Zeilen lang. Hat die Stille damit zu tun, weil noch Zeit zu sein scheint? Die Stationierung soll ja erst 2026 beginnen. Oder ist es still, weil die allgemeine Überzeugung herrscht, dass von diesen Raketen „nur Frieden“ ausgeht.

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