Desinformation:Putins Propaganda verfängt auch, weil das Vertrauen in Deutschlands Institutionen bröckelt

Lesezeit: 1 Min.

Wenn es nur so einfach wäre: Matrjoschka öffnen und wissen, dass falsche Nachrichten drinstecken. Die russische Propaganda arbeitet anders. (Foto: Sascha Steinach/Imago)

Der bayerische Verfassungsschutz hat Beweise gesammelt, dass täuschend echt aussehende Fake-Webseiten deutscher Medien von Russland aus gesteuert wurden.

Kommentar von Jörg Schmitt

Es gibt Seiten im Netz, die aussehen wie der Webauftritt der SZ, des Spiegel oder der Welt, nur mit prorussischen Inhalten versehen. Fake News, die nur einem Ziel dienen: das Vertrauen in die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu zerstören. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs tauchen ständig solche Nachrichtenseiten auf, eine Armee von Trollen verbreitet deren Inhalte auf dem Kurznachrichtendienst X oder auf Facebook. Jetzt hat das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz die Beweise dafür geliefert, dass die Spur nach Moskau führt. Sie verfolgten die Aktivitäten der sogenannten Doppelgängerseiten-Kampagne auf zwei Servern, die einem Anbieter in Bayern gehören, und stießen auf russische IP-Adressen und kyrillisches Tastenlayout. Es spricht einiges dafür, dass die Drahtzieher im Kreml sitzen – und es ist beileibe nicht ihre einzige Kampagne.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivTrolle und Fake News
:Die „Doppelgänger“ aus Moskau

Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine tauchen im Netz immer wieder gefälschte Nachrichtenseiten auf. Auch die SZ war schon davon betroffen. Bayerische Verfassungsschützer hatten nun Zugriff auf zwei Server, von denen aus sie verbreitet werden. Die Spur der Fake News führt nach Russland.

Von Jörg Schmitt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: